Kampf um Breitbandausbau
Konkurrenten der Deutschen Telekom (DT) wollen die Lücken im DSL-Netz schneller und billiger schließen als der Marktführer. In einem Brief haben sie das auch Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochen.
"Wir machen das im Vergleich zur Telekom in der Hälfte der Zeit, mit höherer Internet-Zugangsgeschwindigkeit und deutlich billiger", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands VATM, Jürgen Grützner, der "Financial Times Deutschland" ("FTD") am Montag.
In einem Brief an Bundeskanzlerin Merkel versprechen die Firmen, dass sie in der Lage seien, binnen eines Jahres alle Haushalte in Deutschland ans schnelle Internet anzuschließen.
David gegen Goliath
Mit dem Vorstoß torpedieren die im VATM zusammengeschlossenen DT-Konkurrenten die Pläne des ehemaligen Monopolisten, mit Rückendeckung der Kanzlerin ganz Deutschland flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen.
DT-Chef Rene Obermann hatte jüngst einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Nötige Milliardeninvestitionen koppelte er aber an die Forderung, höhere Preise für die Vermietung der eigenen Leitungen an die Wettbewerber erheben zu dürfen. Vor allem die Kosten für die Nutzung der "letzten Meile" direkt in die Haushalte sind ein ewiger Streitpunkt zwischen der Deutschen Telekom und ihren Konkurrenten.
"Weiße Flecken"
Derzeit sind rund fünf Millionen Bundesbürger vom schnellen Internet abgeschnitten. "Weiße Flecken" befinden sich vor allem in Randgebieten von Städten sowie auf dem Land. Die Deutsche Telekom will zur Schließung dieser Lücken zwei Milliarden Euro aufwenden. Der Ausbau soll 2011 abgeschlossen sein, sollte die Politik zustimmen.
Zu den VATM-Mitgliedsfirmen gehören auch Großunternehmen wie die spanische Telefonica und die KPN-Tochter E-Plus.
(dpa)