China vergibt 3G-Mobilfunklizenzen
China, der größte Mobilfunkmarkt der Welt, gibt nach jahrelangem Zögern den Startschuss zum Aufbau schneller Datendienste auf dem Handy.
Die chinesische Regierung beschloss die Ausgabe von Lizenzen für Netze der nächsten Mobilfunkgeneration (3G), teilte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch mit.
Drei Formate
Dabei setzt China gleich auf drei Formate: Die chinesische Eigenentwicklung TD-SCDMA, das in Europa als UMTS bekannte W-CDMA und die amerikanische Variante CDMA 2000. Die Lizenzen sollen den drei großen Mobilfunk-Anbietern Anfang 2009 erteilt werden, hieß es. China hat nach einem explosionsartigen Wachstum in den vergangenen Jahren mehr als 600 Millionen Handynutzer.
Der dominierende Mobilfunk-Anbieter China Mobile, der zuletzt einen Marktanteil von 72 Prozent hatte, soll das Netz des chinesischen Formats TD-SCDMA aufbauen. In der Branche wird allerdings nicht mit einer schnellen Verbreitung der neuen Technologie gerechnet: Für das Jahr 2010 werden etwa neun Millionen 3G-Nutzer bei China Mobile prognostiziert.
Der Wettbewerber China Unicom soll das Netz des europäischen UMTS-Formats betreiben und China Telecom den amerikanischen Standard CDMA 2000 anbieten.
Milliardeninvestitionen in Netzausbau
Früheren Angaben zufolge sollen die drei Anbieter in den kommenden zwei Jahren 280 Milliarden Yuan in den Netzaufbau investieren (derzeit 29,3 Mrd Euro). Der Großteil von 200 Milliarden Yuan entfällt auf 2009.
(dpa)