Facebook klagt Social-Networking-Aggregator

GERICHT
03.01.2009

Facebook hat gegen das brasilianische Start-up Power.com, das Inhalte aus verschiedenen Social-Networking-Sites vereint, Klage wegen Urheber- und Markenrechtsverletzungen eingebracht.

"Alle Freunde an einem Ort", verspricht das im vergangenen August gestartete Social-Networking-Portal Power.com. Nutzer des Angebots können sich nach Eingabe ihrer jeweiligen Zugangsdaten die Aktivitäten ihrer auf verschiedene Social-Networking-Sites verteilten Freunde anzeigen lassen und auch mit ihnen kommunizieren.

Facebook sah darin einen unfreundlichen Akt und klagte den Social-Networking-Aggregator unter anderem wegen Urheber- und Markenrechtsverletzungen sowie den Verstoß gegen den Computer Fraud and Abuse Act, berichtete die "New York Times" ("NYT"). Power.com habe darauf hin den Zugang zu Facebook aus seinem Angebot entfernt, so die Zeitung.

Das im August 2008 gestartete "Social-Inter-Networking"-Portal Power.com erlaubt es seinen Nutzern sich simultan in verschiedene soziale Netzwerke einzuloggen und von einem Ort aus quer über unterschiedliche Communitys hinweg Kontakte zu pflegen. Power.com zählt nach eigenen Angaben bereits mehr als fünf Millionen Nutzer.

"Unautorisierter Zugang"

Power.com habe sich unautorisiert Zugang zu bei Facebook gespeicherten Informationen verschafft und ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Inhalte angezeigt, ist in der am Mittwoch vor einem kalifornischen Gericht eingebrachten Klageschrift zu lesen. Mit der Klage habe man auch die Privatsphäre und die Sicherheit der Facebook-Nutzer schützen wollen, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Zeitung.

Facebook dürfte sich aber auch daran gestoßen haben, dass Power.com-Nutzer die Plattform nicht mehr direkt besuchen mussten, um über die Aktivitäten ihrer Facebook-Freunde auf dem Laufenden zu bleiben. Bereits im vergangenen Mai hatte Facebook den Abruf von Nutzerdaten über Googles "Friend Connect" blockiert, das ebenso Daten aus verschiedenen sozialen Netzwerken bündelt.

Der Klage gegen Power.com waren laut "NYT" Verhandlungen mit dem in Brasilien ansässigen Start-up vorausgegangen. Facebook forderte dabei von Power.com, seinen vor kurzem gestarteten Dienst Connect zu nutzen, mit dem Facebook-User auf anderen Seiten mit ihren Freunden kommunizieren können, ohne dabei ihre Zugangsdaten bei Drittanbietern zu deponieren.

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