Infineon-Vorstand will Kapitalerhöhung

KRISE
05.01.2009

Der unter Druck stehende Halbleiterhersteller Infineon will sein Grundkapital um bis zu 450 Millionen Euro aufstocken und neue Aktien ausgeben.

Der Vorstand von Infineon will seinen finanziellen Spielraum erweitern. Bei der Hauptversammlung am 12. Februar sollen die Aktionäre einer möglichen Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 450 Millionen Euro zustimmen. Das geht aus einer im Internet veröffentlichten Einladung zum Aktionärstreffen hervor. Bisher liegt das genehmigte Kapital demnach bei 224 Millionen Euro. Sollten die Anteilseigner dem Vorhaben zustimmen, hat Infineon ein genehmigtes Kapital von 674 Millionen Euro.

Das würde bedeuten, dass der Infineon-Vorstand ohne weitere Genehmigung durch die Aktionäre neue Aktien bis zu diesem Betrag ausgeben darf. Derzeit liegt das Grundkapital der Gesellschaft, das sich auf rund 750 Millionen Aktien aufteilt, bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Sollte das neue genehmigte Kapital auch zum Nennwert von zwei Euro ausgegeben werden, könnte Infineon auf diese Art und Weise bis zu 337 Millionen neue Aktien auf dem Markt platzieren.

Aktienkurs abgestürzt

Infineon steckt vor allem wegen seiner Speicherchip-Tochter Qimonda in großen Problemen. Zuletzt war bereits mehrfach über eine Kapitalerhöhung spekuliert worden. Die Aktie des Halbleiterherstellers befindet sich wegen der anhaltenden Probleme seit Mitte 2007 im Sinkflug und fiel im Dezember bis auf 65 Cent und war damit der erste Penny-Stock im DAX. Zuletzt erholte sich die Aktie wieder etwas. Am Freitag war die Aktie mit genau einem Euro aus dem Handel gegangen.

Die Österreich-Tochter des Konzerns, Infineon Austria, hat ihren Sitz in Villach und ist in Österreich auch mit mehreren Forschungs- und Entwicklungsstandorten vertreten.

(dpa/APA)