EU-Parlamentarier für billigeres SMS-Roaming
Rübig: Roaming-Verordnung nur bis 2011 verlängern
Das Europaparlament wird sich für die von den EU-Telekommunikationsministern und der EU-Kommission vorgeschlagene Senkung der Tarife bei SMS aus dem EU-Ausland auf elf Cent aussprechen. Das sagte der ÖVP-Abgeordnete Paul Rübig bei einer Expertenanhörung am Donnerstag in Brüssel.
Der Roaming-Chefverhandler der größten Fraktion im EU-Parlament, der EVP-ED, sprach sich jedoch gegen die Forderung der EU-Kommission aus, die Preisbindung beim Roaming um drei Jahre bis 2013 zu verlängern. "Eine Verlängerung bis maximal 2011 wäre ein guter Kompromiss", so Rübig.
Abstimmung Ende April
Die vom Europaparlament durchgesetzte Verordnung sei ein voller Erfolg. Die Preise für Mobiltelefonie im Ausland würden ständig sinken, Markt und Wettbewerb seien dennoch nicht beeinträchtigt, betonte Rübig. Unabdingbar sei jedenfalls, dass auch die Kosten für SMS und Datenroaming in den Anwendungsbereich der Verordnung aufgenommen werden. Das EU-Parlament wird Ende April darüber abstimmen, eine entsprechende Verordnung könnte am 1. Juli in Kraft treten.
Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt soll auch der nächste Schritt der bereits existierenden Sprachtelefonieverordnung (Roaming I) in Kraft treten, der eine Absenkung der Roaming-Kosten für aktive Telefonate auf 0,43 Euro und für passive Gespräche auf 0,19 Euro (jeweils ohne Umsatzsteuer) vorsieht.
Datenroaming wird auf Großkundenebene begrenzt
Der Vorschlag des Parlaments sieht vor, dass die Kosten pro im Ausland verschickte SMS auf elf Cent netto gesenkt werden. Bisher liegen die Roaming-Kosten für Textnachrichten vom Handy aus dem Ausland bei durchschnittlich 29 Cent netto, allerdings mit großen Unterschieden zwischen den Ländern.
"2007 wurden nach Schätzungen der Kommission 2,5 Milliarden SMS von Roaming-Kunden verschickt. Das entspricht einem Wert von 800 Millionen Euro, also 12,3 Prozent der gesamten Roaming-Erlöse in dieser Periode. Hier ist genügend Spielraum für die Anbieter vorhanden, um den Kunden europaweit besser entgegenzukommen", sagte Rübig. Die Kosten für Datenroaming sollen auf Großkundenebene mit einem Euro pro Megabyte übermittelter Daten festgesetzt werden.
(futurezone/APA)