Weniger Aussteller bei Fachmesse ITnT
Die Wiener Fachmesse ITnT rechnet für die Veranstaltung im Jänner mit sinkenden Ausstellerzahlen. Auch Microsoft hält sich in diesem Jahr der Messe fern.
Die Organisatoren der IT- und Telekomfachmesse rechnen für die von 27. bis 29. Jänner in Wien stattfindende Veranstaltung mit deutlich sinkenden Ausstellerzahlen. Nach 440 Teilnehmern im Vorjahr dürften heuer nur rund 323 Unternehmen im Messezentrum Wien ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Außerdem muss die ITnT in ihrer fünften Auflage auf den Branchenriesen Microsoft verzichten.
Besucherzahl soll stabil bleiben
"Wir erwarten uns eine gute, kompakte Messe, wo leider der eine oder andere fehlt", sagte Matthias Limbeck, verantwortlicher Geschäftsführer beim Veranstalter Reed Exhibitions, gegenüber der APA. Er sei froh, dass auch in schwierigen Zeiten das Niveau bei den Direktausstellern gehalten werden könne, relativierte Limbeck das deutliche Minus. Bisher hätten sich 183 dieser "Hauptaussteller" angemeldet, im Vorjahr waren es 194. Bei den Mitausstellern - also sozusagen "Untermieter" der Direktaussteller - gibt es allerdings einen massiven Rückgang von 246 auf 140.
"Der Verdacht liegt nahe, dass weniger Mitaussteller angegeben werden, um sich die dadurch anfallende Gebühr zu sparen", so Limbeck: "Kontrollieren werden wir das allerdings nicht." Auf das Erscheinungsbild der Messe habe das Ausstellerminus wenig Einfluss, da die Ausstellungsfläche unverändert sei. Die Besucherzahl soll sich auf Vorjahresniveau (rund 17.700) bewegen.
SAP nun größter Aussteller
Neben einigen Neuzugängen dürfte es eine Reihe von schmerzhaften Absagen gegeben haben. Der Branchenriese Microsoft - in den vergangenen Jahren der größte Aussteller und einer der Motoren der Messe - ist heuer nicht dabei. Das habe aber nichts mit der Messe zu tun, so Limbeck, der die Entscheidung von Microsoft nicht weiter kommentieren wollte. Allerdings gab sich der Reed-Exhibitions-Geschäftsführer überzeugt, dass "österreichische Firmen, die von ausländischen Konzernen gesteuert werden, klare Anweisungen bekommen haben, bei Messen zu sparen".
Microsoft will sich nach eigenen Angaben auf Partnerveranstaltungen konzentrieren und das kürzlich eröffnete "Innovation Center" auf dem Wienerberg als Plattform nutzen. Bereits abgesagt hat auch der Kopierer- und Druckerhersteller Konica Minolta Austria. Größter Aussteller ist nun das Software-Unternehmen SAP. Die Anzahl der ausländischen Unternehmen, die sich an der ITnT beteiligen, ist laut Limbeck gleich geblieben. Ihr Anteil an den Ausstellern steigt damit auf deutlich mehr als ein Viertel.
Schwieriges Umfeld
Der seit längerem geplante Export des Messekonzepts nach Osteuropa - beispielsweise der Start einer "ITnT Prague" - ist unterdessen auf die lange Bank geschoben worden. "Sag niemals nie. Aber dort ist die Situation derzeit noch deutlich angespannter", so Limbeck. Was die aktuelle Wirtschaftskrise betrifft, werde das zweite Halbjahr sehr spannend, wobei Kredite und Finanzierung die größten Herausforderungen seien.
"Der Liquiditätsengpass muss verdammt noch mal sehr schnell behoben werden, weil der Investitionswille der Unternehmen ja vorhanden ist. Ansonsten drohen dramatische Folgewirkungen", gab sich Limbeck überzeugt. Bei einer Umfrage im Vorjahr hatten drei Viertel der ITnT-Besucher angegeben, in den nächsten zwölf Monaten eine Verbesserung der Konjunktur zu erwarten.
(APA)