Google schließt Online-Dienste

KONSOLIDIERUNG
15.01.2009

Google hat sich dazu entschlossen, einige seiner Online-Dienste zu ändern oder abzuschaffen. Außerdem schließt der Konzern drei Entwicklungsbüros in den USA und Europa.

Google hat am Mittwoch (Ortszeit) angekündigt, eine Reihe seiner Online-Dienste schließen zu wollen. Betroffen sind Google Notebook, das mobile Social Network Dodgeball, der Bibliotheksdienst Catalog Search und der Twitter-Konkurrent Jaiku.

Der Google Mashup Editor, mit dem sich Online-Dienste verknüpfen ließen, wird in sechs Monaten geschlossen, seine Funktionen werden allerdings in den Web-Entwicklungsdienst App Engine integriert. Auch die Upload-Funktion von Google Video wird "in einigen Monaten" geschlossen, die Nutzer werden an die Dienste YouTube und Picasa weitergeleitet.

Open-Source-Microblogging

Einige Funktionen des Microblogging-Dienstes Jaiku werden ebenfalls in die App Engine integriert. Der Jaiku-Code soll danach als Open-Source-Projekt auf Google Code unter der Apache-Lizenz veröffentlicht werden. Google wird keine Ressourcen mehr für die Weiterentwicklung von Jaiku aufwenden, verspricht aber, dass jeder auf App Engine seinen eigenen Microblogging-Dienst einrichten kann. Zu diesem Zeitpunkt wird Jaiku dann auch OAuth unterstützen. Google hofft, dass somit eine freie Microblogging-Plattform entstehen wird.

Google kündigte am Mittwoch weiters an, die Zahl der Mitarbeiter, die mit der Personalrekrutierung befasst sind, um 100 zu reduzieren. Angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage brauche man weniger Mitarbeiter in der Rekrutierung, so Personalchef Laszlo Bock.

Entwicklungsstandorte geschlossen

Außerdem wird Google einige seiner 40 Büros schließen, nämlich jene in Austin (Texas), im norwegischen Trondheim und im schwedischen Lulea. Man bemühe sich, die 70 Entwickler in diesen Büros bei Google zu halten. Das langfristige Ziel sei es, die Anzahl der Entwickler und Standorte nicht zu reduzieren, so Google-Sprecher Alan Eustace, es gehe vielmehr darum, eine kleinere Anzahl von Entwicklungszentren zu haben, die effizienter arbeiteten.