Psychologe: UFO-Hacker hat Asperger
Psychische Störung von britischem Hacker bescheinigt
Im Auslieferungsverfahren eines britischen Hackers an die USA hat ein Psychologe dem 42-jährigen Gary McKinnon eine psychische Störung bescheinigt. McKinnan leide am Asperger-Syndrom, sagte Simon Baron-Cohen von der Universität Cambridge am Donnerstag. Seine Taten seien auf seine Behinderung zurückzuführen und kein krimineller Akt.
McKinnon war 2001 und 2002 in 97 Rechner der US-Armee und der Raumfahrtbehörde NASA eingedrungen. In den Vereinigten Staaten drohen ihm wegen Sabotage bis zu 70 Jahre Gefängnis. McKinnon, der sich im Netz "Solo" nannte, ist laut USA der gefährlichste Computerhacker aller Zeiten. Er kämpft gegen seine Auslieferung.
Wirkung von Asperger-Syndrom
Menschen mit Asperger-Syndrom könnten die Folgen ihrer Handlungen für sich oder andere nicht abschätzen, erklärte der Psychologe Baron-Cohen. Es sei zudem fraglich, ob jemand mit Asperger-Syndrom überhaupt eingesperrt werden sollte, weil die Umgebung eines Gefängnisses für den Betroffenen sehr schwer zu ertragen sei.
McKinnon beteuerte stets, er habe sich lediglich aus Neugier und auf der Suche nach neuen Erkenntnissen über UFOs in die Sicherheitssysteme der USA eingehackt. Dabei knackte er nach US-Angaben jedoch 950 Passwörter und löschte Dateien zum Munitionsvorrat eines Marinestützpunkts. Den entstandenen Sachschaden beziffern die USA auf umgerechnet rund 580.000 Euro.
(AFP)