StudiVZ bei Studenten am beliebtesten
Studie zur Nutzung von Social Networking Sites in Salzburg
StudiVZ ist die beliebteste Social Networking Site (SNS) bei Salzburger Studenten. 88,3 Prozent der Befragten nutzen die Plattform studiVZ, 15,9 Prozent MySpace, neun Prozent Xing und 7,4 Prozent Lokalisten. Jeweils weniger als ein Prozent nutzen dann noch weitere 61 SNS, so die Ergebnisse einer am Montag von eTheory, einer Forschungsgruppe an der Universität Salzburg, veröffentlichten Studie.
Vor- und Nachteile
Als größten Vorteil von SNS nennen 59,1 Prozent die Aufrechterhaltung von Kontakten über das Internet, als größten Nachteil sehen 55,7 Prozent die Gefahr der ökonomischen und politischen Überwachung.
"Studierende sind sich sehr bewusst über die massive Sammlung persönlicher Daten auf diesen Plattformen, nutzen diese aber, da die erwarteten kommunikativen Vorteile für die meisten im Vordergrund stehen", so Studienleiter Christian Fuchs in einer Aussendung vom Montag.
Alternativen fehlen
Das bedeute keinen "unvorsichtigen Umgang, sondern deutet auf einen strukturellen Mangel an alternative Plattformen hin", meint Fuchs. Nicht gewinnorientierte Plattformen würden die Nutzerdaten nicht zu Werbezwecken auswerten, dadurch sinke die Wahrscheinlichkeit der Überwachung und des Datenmissbrauches.
81,8 Prozent der Befragten haben nur wenig Wissen über konkrete Entwicklungen im Bereich der Datenüberwachung in Europa, wie etwa Vorratsdatenspeicherung und Sicherheitspolizeigesetz. 67,4 Prozent sehen das Thema Überwachung jedoch kritisch oder sehr kritisch, ergab die Studie.
Was passiert mit den Daten?
Während 88,7 Prozent der studiVZ-Nutzer gut beziehungsweise sehr gut Bescheid wissen, was mit ihren Daten geschieht, sind das bei MySpace nur 49,5 Prozent und bei Facebook 34,1 Prozent.
Für die Studie wurden Ende 2008 674 Studierende aus Salzburg befragt. Die Ergebnisse werden in das derzeit anlaufende europaweite Forschungsprojekt "Living in Surveillance Societies" der European Science Foundation eingehen, in dem Fuchs mit dem Team der eTheory-Forschungsgruppe für Österreich vertreten ist.