Vatikan missioniert in Facebook
Konferenz zum Thema "Kirche und neue Technologien"
Der Vatikan verteufelt die Internet-Plattform Facebook nicht, sondern betrachtet sie als Mittel zur Evangelisierung und Annäherung vor allem an junge Gläubige. "Die Herausforderung ist, einfache Kontakte in eine Form echter Beteiligung umzuwandeln", hieß es dazu bei einer Konferenz zum Thema "Kirche und neue Technologien", die derzeit in Rom stattfindet.
Auch immer mehr hochrangige Kirchenvertreter nutzen Facebook, wie der Erzbischof von Neapel, Crescenzio Sepe, der bei Facebook über 5.000 Freunde hat. Gruppen von Jesuiten, Dominikanern, Fans des italienischen Volksheiligen Pater Pio sowie von Johannes Paul II. sind ebenfalls in Facebook zu finden.
Papst Benedikt 2.0
Aus einer Untersuchung der Universität Pisa geht hervor, dass kirchliche Organisationen und katholische Verbände ihre Initiativen zunehmend im Netz ankündigen.
Der Theologieprofessor an der römischen Universität Gregoriana, Giuseppe Mazza, warnte jedoch vor der Gefahr, dass das Internet den persönlichen Kontakt ersetzen könnte. "Beziehungen, die über den Computer laufen, sind oft anonym und unbeständig, es gibt keine Regeln. Oft zeigt man nicht seine wahre Identität", sagte Mazza.
Der Vatikan stellt am kommenden Freitag eine Partnerschaft mit Google vor. Geplant sei ein eigener Kanal für Videos, Bilder und Texte unter Beteiligung des vatikanischen Fernsehzentrums (CTV) und von Radio Vatikan, hieß es in Rom. Unter anderem sollen Reden von Papst Benedikt XVI. direkt im Netz veröffentlicht werden.
(APA)