China geht weiter gegen "Porno-Websites" vor
Bisher 1.250 Sites geschlossen und 41 Menschen verhaftet
Die chinesische Regierung hat im Zuge ihrer Kampagne gegen Pornografie und andere "vulgäre" Inhalte im Internet bisher 1.250 Websites geschlossen und 41 Menschen verhaftet. Das geht aus Angaben hervor, die Liu Zhengrong der stellvertrende Direktor der Internet-Abteilung des chinesischen Staatsrates, gegenüber Reportern machte. Liu kündigte die Fortsetzung der "Säuberungsaktion" an.
Im Rahmen der seit 5. Jänner laufenden Kampagne gerieten auch die Suchmaschinenanbieter Google und Baidu in die Kritik der Behörden. Sie hätten es nicht geschafft, Links zu pornografischen Inhalten schnell aus ihrem Angebot zu entfernen.
Blog-Plattform geschlossen
Beobachter werten die Kampagne der chinesischen Regierung auch als Versuch, die Meinungsfreiheit in China einzuschränken. Unter den geschlossenen Websites befinden sich etwa auch die chinesische Blog-Plattform Bullog.cn, auf der sich chinesische Blogger für mehr Demokratie in China ausgesprochen hatten.
Es wird vermutet, dass die chinesichen Behörden im Vorfeld des zwanzigsten Jahrestages der Niederschlagung des Volksaufstandes auf dem Tiananmen-Platz in Peking am 4. Juni die Zensur von Online-Inhalten verstärken. Zuletzt wurde berichtet, dass etwa die Website der "New York Times" und der BBC in China vorübergehend gesperrt waren.
Nach offiziellen Angaben sind in China mehr als 250 Millionen Menschen online. Mit steigenden Einkommen wächst die Zahl der User.
(futurezone/Reuters/AP)