Schicksalstage für Infineon-Tochter Qimonda

INSOLVENZ
25.01.2009

Über das weitere Insolvenzverfahren des zahlungsunfähigen Chipherstellers Qimonda sollen die Mitarbeiter am kommenden Dienstag bei einer Betriebsversammlung informiert werden.

Es solle wieder Ruhe in die Belegschaft gebracht werden, sagte der Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffe am Samstag in München.

Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Samstag soll am Montag mit der deutschen Arbeitsagentur über die Gründung einer Auffanggesellschaft für entlassene Mitarbeiter beraten werden.

Insolvenzverwalter verschafft sich Überblick

Der Insolvenzverwalter Jaffe verschafft sich seinem Sprecher zufolge derzeit einen Überblick. Davon hänge ab, wie das Unternehmen restrukturiert und die Produktion weitergeführt werden könne. Dazu wolle er spätestens in drei Monaten ein Konzept vorlegen.

In der kommenden Woche seien auch Gespräche mit der sächsischen Regierung geplant. Priorität hätten jetzt die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiter sowie die Fortführung der Produktion.

"Von Anfang an mit offenen Karten gespielt"

Qimonda wies unterdessen Vorwürfe zurück, neue Geldforderungen von rund 300 Millionen Euro hätten eine Rettung belastet. "Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt", zitierte die "Welt am Sonntag" einen Manager des Konzerns.

"Wir brauchten eine Bürgschaft über 200 Millionen Euro." Weitere 100 Millionen Euro hätten selbst organisiert werden können. Er glaube, dass die Insolvenz hätte vermieden werden können.

Die Infineon-Tochter Qimonda mit deutschlandweit 4.600 Mitarbeitern in Dresden und München und weltweit 12.000 Beschäftigten hatte vergangenen Freitag Insolvenz angemeldet.

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(dpa)