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M-Lab und Google: Tools gegen Provider-Tricks

INITIATIVE
28.01.2009

Google hat gemeinsam mit US-Bürgerrechtlern eine Website mit Werkzeugen gestartet, die es Internet-Nutzern ermöglichen, Verstöße gegen die Netzneutralität durch ihre Provider zu erkennen.

Wie Vint Cerf, einer der Erfinder des Internet-Protokolls TCP/IP und hochrangiger Technologieberater bei Google, am Mittwoch auf dem Weblog der Firma bekanntgegeben hat, hat Google gemeinsam mit US-Bürgerrechtlern ein Online-Labor für Netzneutralität eröffnet. Der Konzern arbeitet dabei mit der Bürgerrechtsorganisation New America Foundation, dem PlanetLab Consortium und Wissenschaftlern zusammen.

Überwachen und Strafen

Die Initiative läuft unter dem Namen "Measurement Lab" (M-Lab). Auf der Website stehen den Nutzern kostenlos Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie feststellen können, ob ihr Provider gegen die Netzneutralität verstößt. Google stellt der Initiative Personal und 36 Server an zwölf Standorten in den USA und Europa zur Verfügung. M-Lab wird die daraus gewonnenen Informationen kostenlos offen für Forschungszwecke zur Verfügung stellen.

Ein Anstoß für die Initiative war wohl das Vorgehen des US-Providers Comcast, P2P-Datenverkehr in seinem Netz absichtlich und ohne Mitteilung an seine Kunden zu stören. Comcast wurde dafür vom US-Regulator FCC öffentlich kritisiert.

"Glasnost" gegen Provider-Tricks

Mit dem M-Lab-Tool "Glasnost" können User testen, ob ihr Provider hinter ihrem Rücken den BitTorrent-Verkehr stört. Die drei zur Verfügung stehenden Werkzeuge sollen bald um zwei weitere ergänzt werden, die prüfen sollen, ob ein Provider bestimmte Daten in seinem Netz bevorzugt behandelt. Das Tool wurde vom Max-Planck-Institut für Softwaresysteme entwickelt.

Auch die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation hat ein Werkzeug zum Testen der Internet-Verbindung zur Verfügung gestellt. Die Software mit dem Namen "Switzerland" ist allerdings nicht so einfach zu bedienen wie die Web-Werkzeuge des M-Lab.

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