E-Card in Burgenlands Krankenhäusern
Ziel: Das vernetzte Spital
Nach dem Probebetrieb zur Einführung der E-Card im Jahr 2005 erlebt das Burgenland bei der Anwendung des Systems eine weitere Premiere: Seit Dezember des Vorjahres kommt die Plastikkarte in den vier von der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten GesmbH) geführten Landeskrankenhäusern zum Einsatz.
Ziel der Sozialversicherung sei es, dass heuer 50 Prozent der öffentlichen Spitäler in Österreich mit der E-Card-Infrastruktur online gehen, sagte der stellvertretende Generaldirektor des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, Volker Schörghofer, am Donnerstag bei einer Preessekonferenz in Eisenstadt.
In Österreich sind 8,4 Millionen Menschen mit der E-Card ausgestattet. Seit Start und Probebetrieb im Nordburgenland im Jahr 2005 habe man über das System 355 Millionen Patientenkontakte abgewickelt, hieß es am Donnerstag.
Vernetzte Krankenhäuser
Wenn demnächst auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt mit der E-Card ausgestattet wird, wird die Karte erstmals im Spitalswesen eines Bundeslandes flächendeckend im Echtbetrieb verwendet. Im Burgenland seien die Krankenanstalten nun "online", so Schörghofer. Erstmalig würden Daten über Versicherte und Patienten - beispielsweise über Versicherungsträger, Haupt- und Mitversicherte sowie allfällige Gebührenbefreiungen - durch die Spitäler direkt beim Hauptverband am Server abgefragt.
Die Daten kämen so "in Echtzeit" in die Aufnahmestation oder Ambulanz des Spitals. Damit könne die Administration einfach durchgeführt werden. Zwischen Sozialversicherung, Krankenanstalt und niedergelassenem Arzt könne man nun über sichere Netze kommunizieren. Die E-Card-Struktur sei österreichweit bereits bei 11.230 niedergelassenen Ärzten implementiert.
Überweisung via E-Card
Nächstes großes Thema sei die Überweisung in die Spitäler. Niedergelassene Ärzte sollen dabei über das System nicht nur den Behandlungswunsch mitgeben können, sondern auch die Vorbefunde. Das soll auch helfen, Mehrfachuntersuchungen und Doppelbefundungen zu vermeiden.
Die Card sei "voll funktionsfähig", führe zu höherer Effizienz, die Datensicherheit sei geklärt, sagte der Vorsitzende der Trägerkonferenz, Franz Bittner: "Ich würde mir wünschen, würden wir in allen Bundesländern diesen Stand erreicht haben in Prozenten ausgedrückt." Das Burgenland sei bei der Implementierung der E-Card im Spitalswesen ein Vorreiter.
Arzneimittelbewilligung über das Netz
Ein nächster Schritt sei das elektronische Arzneimittelbewilligungsservice (ABS), das ebenfalls zuerst im Burgenland genützt werden soll. Dieses System trage wesentlich zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Spitälern und den niedergelassenen Ärzten bei.
"Die E-Card hat überzeugt, niemand möchte heute zum alten Krankenschein zurückkehren", sagte Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ). Die Einführung der E-Card in den Spitälern in Güssing, Oberwart, Oberpullendorf und Kittsee sei ein wichtiger Schritt im Hinblick auf mehr Kundenorientierung. Um die richtige Schreibweise bei Patientennamen sicherzustellen, wird die Plastikkarte bereits seit 2006 in den KRAGES-Spitälern benützt.
(APA)