Qimonda sucht intensiv nach Investoren
Sächsischer Wirtschaftsminister fordert Hilfe von Bund und EU-Kommission
Beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda läuft die Suche nach einem Investor auf Hochtouren. "Zahlreiche Gespräche haben stattgefunden", sagte der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) am Montag in Dresden, ohne Details zu nennen.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffe reiste zu Wochenbeginn nach Portugal, wo er Gespräche mit der Regierung führen wollte. Er hatte bereits angekündigt, dass die Infineon-Tochter zum Überleben einen finanzstarken Investor finden musss. Bis Ende März muss eine Lösung für den Konzern mit weltweit 12.000 Beschäftigten gefunden werden.
Bund und EU-Kommission gefordert
In seinem europäischen Hauptwerk Dresden beschäftigt Qimonda rund 3.200 Menschen und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. Der sächsische Wirtschaftsminister sagte, Dresden habe von den fetten Jahren profitiert. "Eine Insolvenz trifft uns ebenso hart." Sollten die Bemühungen um eine Rettung des weltweit viertgrößten DRAM-Produzenten scheitern, verschwinde eine Schlüsseltechnologie aus der Region.
Jurk forderte erneut von Bund und EU-Kommission ein Bekenntnis zum "Silicon Saxony" genannten Chipstandort. Man könne nicht zulassen, dass nur die Region Asien gestärkt aus der Krise hervorgehe. Taiwans Regierung hatte im Dezember der strauchelnden heimischen Chipindustrie Hilfen zugesagt.
(Reuters)