Panasonic streicht 15.000 Stellen

KRISE
04.02.2009

Der japanische Elektronikkonzern Panasonic will angesichts von Milliardenverlusten 15.000 Stellen streichen. Das entspricht rund fünf Prozent seiner weltweiten Belegschaft.

Insgesamt sollten 27 Fertigungsstätten geschlossen werden, erklärte der Konzern am Mittwoch. Panasonic ist im vergangenen Quartal in die roten Zahlen gerutscht und rechnet im Gesamtjahr mit dem ersten Verlust seit sechs Jahren.

Der weltgrößte Plasma-TV-Hersteller geht in dem Ende März endenden Geschäftsjahr von einem Minus von 380 Milliarden Yen (3,25 Mrd. Euro) aus.

Schwache Nachfrage, starker Yen

Panasonic leidet unter einer schwachen Nachfrage, dem starken Yen sowie dem Preisverfall bei vielen Produkten. "Die Umsätze sind im dritten Quartal in allen Geschäftsbereichen zurückgegangen. Im laufenden Quartal gehen wir von noch stärkeren Rückgängen aus, die Ergebnisse werden wahrscheinlich in allen Bereichen sinken", sagte Panasonic-Direktor Makoto Uenoyama.

Der starke Yen setzt Panasonic noch stärker unter Druck als andere japanische Elektronikkonzerne, weil Hauptkonkurrent Samsung Electronics gleichzeitig von der schwächeren südkoreanischen Landeswährung Won profitiert.

Operativ rechnet Panasonic im Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen. Der Betriebsgewinn werde jedoch um 82 Prozent auf 60 Milliarden Yen (515 Mio. Euro) zurückgehen. Von Oktober bis Dezember summierte sich ein Nettoverlust von 63,1 Milliarden Yen (541 Mio. Euro).

Auch Sharp rechnet mit Verlusten

Einem Zeitungsbericht zufolge geht auch Sharp erstmals von einem operativen Minus aus. Wie die japanische Finanzzeitung "Nikkei" am Mittwoch unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, dürfte in dem bis Ende März laufenden Geschäftsjahr ein Minus von mehr als zehn Mrd. Yen anfallen. Das wäre der erste operative Verlust seit Veröffentlichung solcher Zahlen 1953. Sharp ging zuletzt von 130 Mrd. Yen Gewinn aus.

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(Reuters)