Indiens "10-Dollar-Laptop" ist Speichergerät

STRATEGIE
04.02.2009

Nach zahlreichen Spekulationen über einen neuen Billiglaptop in Indien hat die Regierung im Rahmen einer Bildungsoffensive nun ein preiswertes Gerät für den Internet-Zugang präsentiert.

Wie indische Zeitungen am Mittwoch berichteten, enthüllte Bildungsminister Arjun Singh am Dienstag den Prototypen eines "radikal billigen Computer- und Zugangsgerätes", mit dem künftig Schüler und Studenten landesweit auf das Internet zugreifen sollen.

Ziel sei es, virtuelle Bildungsangebote über das Internet zu vermitteln sowie Schulen und Universitäten zu vernetzen.

Monitor und Tastatur extra

Das Gerät ist etwa 25 Zentimeter lang und 15 Zentimeter breit und kann sich mit dem Internet verbinden, um von dort Informationen herunterzuladen, die dann von einem Computer aus abrufbar sein sollen. Ein Monitor, Maus oder Tastatur sind laut Berichten allerdings nicht vorhanden.

Ohne Zubehör soll das Gerät zwischen "20 und 30 Dollar" (15 bis 23 Euro) kosten. Der ursprünglich angestrebte Preis von zehn Dollar sei nicht zu realisieren gewesen, zitierte "The Hindu" einen Sprecher des Bildungsministeriums.

Zweifel an Erstversion

Im Vorfeld hatte die indische Regierung mit dem Versprechen aufhorchen lassen, einen Laptop für nur zehn Dollar herstellen zu wollen. Experten hatten ein solches Unterfangen allerdings von Anfang an eher bezweifelt, da alleine die einzelnen Bauteile eines Computers deutlich über dem Preis von zehn Dollar liegen.

Auch die OLPC-Initiative des MIT unter der Leitung von Nicholas Negroponte wollte einen Laptop für nur 100 Dollar anbieten, musste den Preis für den Bildungsrechner XO dann aber auf 200 Dollar hinaufsetzen. Die nächste Generation des XO soll laut aktuellen Plänen 75 Dollar kosten.

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(dpa)