18.03.2003

ONLINE-GAMING

Bildquelle: fuZo

Wenig Unterstützung für Xbox Live

Microsoft scheint Probleme damit zu haben, ausreichend populäre Spieletitel für das Online-Gaming-Service seiner Spielekonsole Xbox zu bekommen.

Der Start von Xbox Live in Europa letzte Woche ging ohne die Unterstützung des größten PC-Spielherstellers Electronic Arts [EA] sowie Eidos, der Heimat von "Lara Croft", über die Bühne.

"Microsoft sollte sich darüber Sorgen machen, dass ein Spielehersteller von EAs Größe seine Initiative nicht unterstützt", so Jason Armitage, Analyst des Marktforschungsinstitut IDC. Es sei entscheidend, gute Beziehungen zu den Spieleherausgebern aufrechtzuerhalten.

"Sie besitzen den Konsumenten"

Eidos stößt sich vor allem an Microsofts Politik, sowohl das System als auch die Abonnements alleine zu verwalten und den Spieleherstellern somit wenig Motivation für eine Zusammenarbeit zu bieten.

"Wir unterstützen Xbox Live nicht, weil wir uns mit dem Geschäftsmodell von Microsoft nicht wohl fühlen - sie besitzen den Konsumenten", so Eidos-CEO Mike McGarvey. Für das Online-System der PS2 werde entwickelt, da Sony "mehr ein Partner ist".

Auch EA, das für die Xbox unter anderem Sportspiele wie "2002 FIFA World Cup" herausgebracht hat, zögert noch, Microsofts System zu unterstützen. "Wir haben keine Pläne für die Xbox, da wir uns über die Bedingungen nicht einigen konnten", so EA-Sprecher Jeff Brown.

"Wir diskutieren noch"

Populäre Spiele sind für den Online-Erfolg der Konsolen ein wichtiger Faktor. Microsoft hat jedoch bereits einige Topseller für sich gewinnen können, zum Beispiel "Tom Clancy's Ghost Recon" von Ubi Soft sowie "MX Syperfly" und "MotoGP" von THQ.

Die Xbox biete ein komplettes Service von den Spielen über die Sicherheit bis zum Bezahlen, daher habe Microsoft auch die Investitionen getätigt und verwalte das System selber, so Xbox-Live-Europa-Manager Michael Cassius.

Der frühere EA-Online-Gaming-Beauftragte hofft jedoch, die Meinung seines früheren Arbeitgebers noch ändern zu können. "Es braucht vielleicht länger, aber wir können uns einigen. Wir diskutieren noch."

Erfolg für Online-Gaming soll noch dauern

Laut Armitage wird Online-Ggaming für die Konsolenhersteller in nächster Zukunft noch kein Gewinnbringer sein. Er rechnet erst für die nächste Konsolengeneration mit einem echten "Höhenflug" des Dienstes.

Doch bis dahin hat Microsoft noch ausreichend Zeit, um Abonnenten für Xbox Live zu gewinnen und auch EA und Eidos davon zu überzeugen, für das Online-Service zu entwickeln, so ein weiterer Analyst. Vor allem wenn Xbox Live ein Erfolg wird, könnte sich die Meinung der Firmen ändern.