Computerspiele: Testkäufe zeigen Defizite
Defizite bei Einhaltung des Jugendschutzgesetzes
Die Initiative Saferinternet.at hat von Kindern und Jugendlichen Testkäufe von Computerspielen in Wien durchführen lassen. Die ernüchternde Bilanz: In 30 von 41 Fällen konnten Kinder und Jugendliche Spiele kaufen, für die sie zu jung waren, so die Initiative in einer Aussendung am Montag. In sechs von acht Fällen konnten elfjährige Kinder ein Spiel mit der Kennzeichnung "16+" und einmal sogar mit der Kennzeichnung "18+" kaufen.
Schlechte Beratung
Zudem konnte die laut Wiener Jugendschutzgesetz verpflichtende PEGI-Kennzeichnung (Pan European Game Information) von Verkäufern nur in der Hälfte der Fälle kompetent erklärt werden. Die PEGI kennzeichnet Computerspiele mit Alters- und Inhaltssymbolen und ist seit 2008 laut Wiener Jugendschutzgesetz verpflichtend anzuwenden.
Bis auf wenige Ausnahmen - hierbei handelte es sich nur um Restposten - waren alle im Zuge des Tests kontrollierten Computerspiele vorschriftsmäßig gekennzeichnet.
Testdaten
Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren waren im Dezember 2008 und im Jänner 2009 im Auftrag von Saferinternet.at in Wien unterwegs, um in 41 Tests Computerspiele zu kaufen, die sie nach dem Jugendschutzgesetz nicht bekommen dürften. Zeitgleich ließen sich Erwachsene in 56 Beratungsgesprächen zu den PEGI-Inhaltssymbolen und der tatsächlichen Spielbarkeit von Computerspielen beraten.
Die Initiative Saferinternet.at wird vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) in Kooperation mit dem Verband der Internet Service Providers Austria (ISPA) koordiniert und in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, NGOs und der Wirtschaft umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das Safer-Internet-Programm der EU-Kommission.