Microsoft startet Mobil-Offensive

BERICHT
09.02.2009

Mit seinem neuen Handy-Betriebssystem Windows Mobile 6.5 will Microsoft gegen die Smartphone-Systeme von Google, Apple, Nokia und RIM antreten.

Microsoft setzt mit einer Runderneuerung seiner Mobilfunkstrategie zur Aufholjagd gegenüber Apple, Google und Palm an. In den kommenden Wochen werde das Unternehmen ebenfalls einen eigenen Online-Shop für den Vertrieb von Anwendungen für Handys mit Microsofts Betriebssystem Windows Mobile starten, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf informierte Kreise.

Zur Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona kommende Woche wird auch erwartet, dass Microsoft mit Windows Mobile 6.5 eine neue Version seines Betriebssystems für Smartphones ankündigen wird.

Für Apples iPhone und Smartphones mit Googles Android-Betriebssystem haben sich die jeweiligen Online-Vertriebsplattformen, über die Nutzer zahlreiche Anwendungen von Drittherstellern für ihre Geräte herunterladen können, zu einem bedeutenden Vermarktungsfaktor entwickelt. Microsoft war mit seinem Handy-Betriebssystem nach Erhebungen von Gartner zuletzt im dritten Quartal 2008 weltweit von Apple auf den vierten Platz verwiesen worden. Auf den ersten beiden Plätzen rangieren danach Handys mit Symbian-Betriebssystem wie etwa die von Nokia sowie die BlackBerrys von RIM.

Speicher in der Wolke

Zu den neuen Diensten, die Microsoft anbieten wolle, gehöre auch eine Funktion mit dem Namen "MyPhone", über die der Anwender Daten wie Fotos, Kalendereinträge und Kontakte auf seinem Smartphone drahtlos auf eine Website hochladen und dort sichern kann. Im Gegensatz zu Apples Service MobileMe, das die Synchronisierung von Daten mit Anwendungen auf dem eigenen PC ermöglicht, wolle Microsoft seinen Dienst kostenlos anbieten, hieß es.

Die neue Betriebssystem-Version solle unter anderem mit einer neuen Bedienoberfläche den Abstand zu Apples iPhone verringern, hieß es im "Wall Street Journal". Microsofts Handy-Betriebssystem lässt sich mit seiner Windows-typischen Benutzeroberfläche bisher vorrangig mit einem Stift bedienen. Apple hatte bei seinem iPhone dagegen von Anfang an erfolgreich auf die Bedienung mit dem Finger über ein berührungsempfindliches Display gesetzt. Der Hersteller HTC hatte seine Smartphone-Modelle mit Windows Mobile mit einer eigens entwickelten Software für die Navigation mit dem Finger erweitert.

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(dpa)