Harter Wettkampf bei Handy-Betriebssystemen

MOBIL
12.02.2009

Auf dem Mobilfunkmarkt werden nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner bis zum Jahr 2015 nur noch drei Handy-Betriebssysteme übrig bleiben. Dominierend sollen dabei Android und Symbian sein.

Das Betriebssystem Android, das von einer Allianz um den Internet-Dienstleister Google auf Basis des freien Betriebssystems Linux entwickelt wurde, und das Nokia-System Symbian, das die Finnen im Juni 2008 zur offenen Plattform erklärten, sollen bis 2010 zusammen 60 bis 70 Prozent des Marktes halten, so die Einschätzung des Gartner-Analysten Nick Jones.

2012 sollen zudem mehr als 77 Prozent aller verkauften Handys in Westeuropa und 65 Prozent der Handys in den USA Smartphones sein.

Für Microsoft wird es eng

Während Jones für Apples iPhone und den BlackBerry-Hersteller Research In Motion (RIM) keine große Bedrohung sieht, sieht er vor allem für Microsoft Probleme kommen: "Microsoft muss aber bald die Weichen stellen", sagte der Analyst.

Der Software-Gigant habe mit Windows Mobile zwar eine starke Stellung im Geschäftskundenbereich, müsse aber im viel größeren Privatkundengeschäft langsam aufholen. "Die nächsten 18 Monate sind dabei entscheidend. Wenn Microsoft dann keinen Erfolg hat, könnte es zu spät sein", so Jones.

Markttreiber Privatkunden

Bei den Geschäftskunden sollen RIM und Microsoft laut Gartner ihre starke Marktposition zunächst behaupten. Rund 80 Prozent des Marktes für mobile E-Mail-Software dürften die beiden Unternehmen nach Einschätzung des Analysten bis 2012 unter sich aufteilen.

Für das Privatkundengeschäft erwarten sie allerdings eine andere Entwicklung. Bis 2014 sollen 50 Prozent aller Mobilfunkkunden regelmäßig Instant Messaging auf ihrem Handy nutzen, so die Prognose. Die Entwicklung werde einerseits vom Alter, vor allem Jüngere nutzen diese Funktion, und andererseits von den Preisen der Mobilfunkanbieter abhängen, die diese für SMS und Datenverkehr verlangen.

Abschwung oder Wachstum?

Grundsätzlich soll der Mobilfunkmarkt in der Wirtschaftskrise robust bleiben, zeigt sich Jones überzeugt. Bei einer milden Rezession sollen die Zahl der Mobilfunkkunden und die Umsätze 2009 weltweit trotzdem steigen.

Nur wenn die Weltwirtschaft in eine tiefere Rezession absinke, sollen das auch die Mobilfunkanbieter deutlicher zu spüren bekommen. Für die Zahl der verkauften Handys hatten die Marktforscher bereits im November eine pessimistische Prognose ausgegeben. Sie werde "im niedrigen einstelligen Prozentbereich" sinken, hieß es.

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(APA/dpa)