Pioneer streicht 10.000 Stellen
Kompletter Rückzug aus der TV-Produktion
Der japanische Elektronikkonzern Pioneer streicht nach einem hohen Verlust 10.000 Arbeitsplätze und steigt wie bereits am Wochenende kolportiert komplett aus der Produktion von TV-Geräten aus.
Bei insgesamt knapp 37.000 Stellen fällt damit mehr als jeder vierte Job weg. Pioneer verbuchte in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal einen Verlust von 26,15 Milliarden Yen (226,7 Mio. Euro). Nach neun Monaten des Geschäftsjahres summierte sich das Minus damit bereits auf gut 79 Milliarden Yen (686 Mio. Euro).
Der Umsatz fiel um 37,8 Prozent auf 131,2 Milliarden Yen. Der Grund für den Kahlschlag: Pioneer leidet wie andere japanische Elektronikkonzerne unter einer Kombination aus starkem Yen und der wegen der Wirtschaftskrise eingebrochenen Nachfrage.
Kündigungswelle bei Japans IT-Herstellern
Auch die Konkurrenten greifen derzeit deshalb zu massivem Stellenabbau. Panasonic kappt 15.000 Arbeitsplätze, Sony 16.000, NEC 20.000. Keiner von ihnen greift allerdings so radikal durch wie Pioneer. Das Unternehmen will sich nun vor allem auf zwei Kernbereiche konzentrieren: Elektronik fürs Auto und Audiotechnik.
Rund 10.000 Jobs hatte Pioneer in den vergangenen Monaten bereits gestrichen. Die Kosten des massiven Stellenabbaus dürften den Verlust in dem Ende März auslaufenden Jahr noch weiter vergrößern.
Pioneer hatte in den vergangenen Jahren versucht, sich im Geschäft mit TV-Geräten im oberen Preissegment zu etablieren. In der aktuellen Krise wurde dieser Markt jedoch ebenfalls hart getroffen. Auch im Bereich Autoelektronik, in dem Pioneer hauptsächlich seine Zukunft sieht, rechnet das Unternehmen nicht mit einer Erholung vor dem Jahr 2010.
(dpa)