Siemens will Zahl der Kurzarbeiter verdoppeln
Bis zu 10.000 Mitarbeiter betroffen
Der deutsche Technologiekonzern Siemens weitet sein Sparprogramm offenbar drastisch aus. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) droht bis zu 10.000 Mitarbeitern in den nächsten Monaten Kurzarbeit.
Siemens habe lokalen Betriebsräten entsprechende Pläne vorgestellt, hieß es laut dem Blatt aus Konzernkreisen. Demnach dürfte sich die Zahl der Kurzarbeiter mehr als verdoppeln. Bisher sind von den Sparmaßnahmen in Deutschland 4.250 Mitarbeiter betroffen.
Ausdehnung von Produktnachfrage abhängig
Personalchef Siegfried Russwurm räumte am Donnerstag ein, dass Siemens bis Anfang April weitere 2.700 Beschäftigte in Kurzarbeit schicken wolle. "Wir sind darüber in Gesprächen mit den Betriebsräten an verschiedenen Standorten vornehmlich in Bayern", sagte Russwurm der Zeitung. Eine weitere Ausdehnung der Kurzarbeit hänge von der Nachfrage nach den Produkten des Konzerns ab.
Arbeitnehmervertreter überrascht
Aus Arbeitnehmerkreisen verlautete laut der Zeitung, ein Aufstocken auf die Marke von 10.000 Beschäftigten werde im Konzern inzwischen nicht mehr ausgeschlossen. In den kommenden Wochen wolle Siemens ein Eckpunktepapier verabschieden, das konzernweit Details des Sparplans regelt.
Erst bei der Hauptversammlung des Konzerns Ende Jänner hatte Siemens-Chef Peter Löscher einen wirtschaftlich gesunden Konzern präsentiert. Umso erstaunter zeigten sich Arbeitnehmervertreter am Donnerstag. Man sei vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Entscheidung überrascht gewesen.
(APA/AP)