ÖNB: Digitale Archivierung wird teuer

WISSEN
13.02.2009

Auf die Österreichische Nationalbibliothek kommen mit neuen Digitalisierungs- und Archivierungsvorhaben auch höhere Kosten zu.

Anlässlich der Jahrespressekonferenz der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) am Freitag in Wien ging Generaldirektorin Johanna Rachinger unter anderem auch auf die anstehenden Digitalisierungs- und Netzarchivierungsvorhaben ihres Hauses ein. Durch diese Projekte kämen hohe Kosten auf die ÖNB zu, so Rachinger.

2008 sei wirtschaftlich noch "ein sehr gutes Jahr" gewesen, sagte sie mit Verweis auf einen Jahresüberschuss von 526.055 Euro (2007: 244.209,72 Euro), der in die Deckungsvorsorge für Finanzierung künftiger Projekte fließt (und nun 6.875.000 Euro beträgt). Mit den kommenden Vorhaben, gerade im Bereich der Digitalisierung, werde man diese Vorsorge allerdings bereits wieder aufbrauchen.

Internet-Archivierung im Bundesrechenzentrum

So werden neben historischen Zeitungen, Plakaten und Tonträgern nun auch etwa die Inhaltsverzeichnisse wissenschaftlicher Sammelwerke digitalisiert, verstärkt österreichische Inhalte in die Europäische Digitale Bibliothek "Europeana" eingespeist und die Benutzerkosten für die Digitalisierung on Demand auf 50 Cent pro Seite gesenkt.

Ein weiteres Großprojekt startet mit März, wenn jene Mediengesetznovelle in Kraft tritt, die die ÖNB ermächtigt, österreichische Websites und Online-Publikationen zu archivieren. "Das war ein sehr wichtiger Schritt", so Rachinger, "seit Beginn des Internet-Zeitalters sind diese Dokumente ja verloren gegangen." Für die Speicherung der Daten wurde nun allerdings entschieden, die Systeme nicht im eigenen Haus aufzubauen, sondern ins Bundesrechenzentrum auszugliedern.

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(APA)