DT soll eigenen Finanzvorstand bespitzelt haben

SPITZELAFFÄRE
14.02.2009

"Spiegel": Deutsche Telekom überwachte Finanzchef

Die Sicherheitsabteilung der Deutschen Telekom (DT) hat laut einem Bericht des "Spiegel" nicht nur Aufsichtsräte und Journalisten ausgespäht. Bei der Bespitzelungsaffäre seien auch eigene Vorstände wie der noch amtierende Finanzchef Karl-Gerhard Eick verdächtigt worden, interne Informationen an die Presse weitergegeben zu haben.

Unter Berufung auf interne Untersuchungsberichte des Unternehmens schreibt das Magazin, es seien heimlich Reise- und Kalenderdaten ausgewertet worden, um mögliche Informationslecks zu finden. Auf der Liste der von der Konzernsicherheit verdächtigen Personen hätten neben ehemaligen Managern wie Ex-DT-Chef Ron Sommer auch amtierende Manager des Jahres 2006 gestanden.

Quelle aus "Bild"-Zeitung

Ein DT-Sprecher sagte am Samstag, das Unternehmen habe im Mai 2008 die entsprechenden Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben. Der Aufsichtsrat habe sich in der vergangenen Woche mit einem Bericht dazu befasst. Es gebe jedoch keine neuen Erkenntnisse.

Der "Spiegel" schreibt, die Ermittler seien auf einen Vermerk gestoßen, aus dem hervorgehe, dass auch eine Quelle aus der "Bild"-Zeitung dortige Interna an die DT weitergegeben haben solle. Ob es dafür einen realen Hintergrund gibt oder ob sich ein Sicherheitsmitarbeiter nur wichtig machen wollte, ist nach Angaben der DT bisher unklar.

Die DT hatte eingestanden, Telefonverbindungen zwischen Journalisten und Aufsichtsratsmitgliedern abgeglichen zu haben. Ziel der Aktionen war es demnach, undichte Stellen im Unternehmen ausfindig zu machen.

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(AFP)