2.206 Anzeigen wegen Internet-Auktionen

KRIMINALITÄTSSTATISTIK
17.02.2009

Die Internet- und Computerkriminalität in Österreich ist im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, zumindest wenn es nach den angezeigten Fällen geht. Doch gerade die Anzeigen wegen Betrugs bei Internet-Auktionen sind gestiegen.

Die angezeigten Fälle von Betrug bei Internet-Auktionen legten im Vergleich zum Vorjahr zu. 2007 gab es 1.976 Anzeigen, 2008 waren es bereits 2.206. Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des SPÖ-Nationalratsabgeordneten Johann Maier an Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) hervor. Die Antwort wurde am Dienstag auf der Parlamentswebsite publiziert.

Herkömmliche Delikte im Internet

Während die Zahl der Anzeigen von Betrugsfällen bei Internet-Auktionen gestiegen ist, haben die gesamten Anzeigen wegen "Tatbegehung mittels IT-Medium" im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. 2007 wurden noch 4.086 Fälle angezeigt, 2008 waren es nur noch 3.860. Das zeigt sehr deutlich, dass es die Polizei auch im Internet eher mit herkömmlichen Delikten wie Betrug zu tun hat und weniger mit Internet-spezifischen Delikten wie "Hacking", womit hier der unautorisierte Einstieg in Computersysteme gemeint ist. 2008 kam es nur zu 14 Anzeigen wegen "Hacking".

"Illegales Abhören von Datenverkehr" wurde insgesamt dreimal angezeigt, es gab acht Anzeigen wegen "Software-Sabotage", eine Anzeige wegen "Würmern". Diese Zahlen sind im Vergleich mit der Statistik aus dem Jahr 2007 etwa gleich geblieben.

IT-Delikte mit niedrigen Werten

Stark zurückgegangen sind die Fälle von "Betrügerischem Datenmissbrauch gemäß § 148a StGB": 2008 gab es 64 Anzeigen, 2007 waren es 177. Die Fälle von "Widerrechtlichem Zugriff auf ein Computersystem gemäß Paragraf 118aStGB" sind etwa gleich geblieben. Auch die Werte der meisten anderen IT-spezifischen Delikte sind niedrig geblieben. Fekter sieht daher derzeit keinen Bedarf, weitere rechtliche Instrumentarien zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität einzusetzen. Die umfangreichen Regeln auf europäischer Ebene seien vollkommen ausreichend, so Fekter im Antwortschreiben an den Abgeordneten.

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