Weiter Tauziehen um Handygebühren

EU
18.02.2009

Die EU-Kommission stößt mit der geplanten Preissenkung bei Handygesprächen auf Basis geringerer Terminisierungsentgelte unter den EU-Ländern auf Widerstand.

Eine große Mehrheit der Mitgliedsstaaten stimmte bei einem Treffen des EU-Telekomfachausschusses am Mittwoch in Brüssel gegen den Vorschlag oder enthielt sich, hieß es aus Branchenkreisen. EU-Telekomkommissarin Viviane Reding will eine Senkung der Vermittlungsgebühren zwischen den Mobilfunknetzen um 70 Prozent verordnen. Die Vorstandschefs der führenden Telekomkonzerne in Europa hatten vergangene Woche nahezu geschlossen dagegen protestiert.

Änderungen wahrscheinlich

Die Kommission braucht formal zwar nicht die Zustimmung der EU-Länder. Doch sei es unwahrscheinlich, dass Reding den Vorschlag unverändert durchsetzen werde, sagte ein Branchenvertreter. Schließlich müssten die nationalen Telekomregulierer die Empfehlung umsetzen. Der Sprecher der Kommissarin sagte, das Ziel, die Gebühren ab 2012 auf das Niveau des kosteneffizientesten Anbieters zu senken, sei dennoch unterstützt worden.

Gebühren für Weiterleitung

Die Kommission werde die Einwände der Mitgliedsstaaten eingehend prüfen. Umstritten sind die Gebühren, die die Mobilfunk-Betreiber abrechnen, wenn ein Gespräch aus anderen Netzen im EU-Ausland in ihr eigenes weitergeleitet wird. Manche Unternehmen machen rund 20 Prozent ihres Umsatzes mit den Terminierungsentgelten. Die Kommission hält diese mit neun Cent pro Minute im EU-Schnitt für zu hoch und will eine Spanne von 1,5 bis drei Cent erreichen.

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(Reuters)