Deutsche Buchbranche startet E-Book-Verkauf
Die deutsche Buchbranche steigt auf ihrer Online-Plattform Libreka in den E-Book-Verkauf ein. Ab 12. März sollen dort rund 100.000 deutschsprachige Titel "etwas billiger" zu kaufen sein.
"Unser Ziel ist es, in drei bis fünf Jahren alle lieferbaren deutschsprachigen Bücher anzubieten", sagte Ronald Schild, Geschäftsführer des Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB), am Sonntag. Dabei handle es sich um 500.000 bis 700.000 Titel.
Derzeit ermöglicht die Website die Volltextsuche in Büchern von etwa 1.000 Verlagen. "Unser Ziel ist es, die Internet-Seite zur ersten Adresse für E-Books auszubauen", sagte Schild. Die Literatur aus dem Online-Verkauf kann auf den Rechner oder gängige E-Book-Reader heruntergeladen werden.
Libreka war vor eineinhalb Jahren vom Börsenverband des Deutschen Buchhandels eingerichtet worden. Momentan kann in 30 Millionen Buchseiten recherchiert werden. Der Startschuss für die E-Books soll anlässlich der Leipziger Buchmesse fallen.
Preis "etwas billiger"
"Der Preis kann sich von dem der gedruckten Bücher unterscheiden. Das E-Book wird etwas billiger sein", so Schild. Allerdings werde ein Teil der gesparten Produktionskosten für die Verlage von der höheren Mehrwertsteuer kompensiert.
Sie beträgt für E-Books 19 Prozent und für gedruckte Bücher sieben Prozent. Die Verlage können auch entscheiden, wie viele Seiten kostenlos am Bildschirm gelesen werden dürfen. In der Regel liege dieser Anteil bei 20 Prozent, sagte Schild.
"Über den typischen E-Book-Nutzer weiß man noch relativ wenig", sagte er. Der Börsenverein gehe aber davon aus, dass die digitale Literatur von älteren Menschen mit Sehschwäche ebenso gerne genutzt wird wie von Studenten oder mobilen Viellesern.
(dpa)