Schwarzenegger eröffnet die CeBIT
Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat gemeinsam mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montagabend die CeBIT eröffnet. Schwarzenegger rief zu mehr Optimismus auf: "Sieger schauen nach vorne" und versprach: "I'll be back."
Der geborene Österreicher, früher Hollywood-Star und nun Gouverneur ist in diesem Jahr das Zugpferd der weltgrößten Computermesse in Hannover, deren Partnerland heuer Kalifornien ist.
Schwarzenegger rief die IT-Industrie dazu auf, die Krise als Chance zu nutzen. "Verlierer weinen, aber Sieger schauen nach vorne. Man muss aufstehen und sich weigern zu scheitern", sagte er am Montagabend bei der Eröffnung der CeBIT. Technologie spiele eine herausragende Rolle bei der Modernisierung des Gesundheitswesens, beim Kampf gegen den Klimawandel und bei sauberen Autos.
Für die Computermesse hatte Schwarzenegger eine einprägsame Beschreibung parat: "Das ist eine Art Olympiade - aber nicht so viele Muskeln, mehr Krawatten."
Deutsches Bier und Essen
Am Ende seiner auf Englisch gehaltenen Rede sagte Schwarzenegger auf Deutsch: "Ich freue mich riesig, mal wieder bei Euch in Deutschland zu sein." Hier seien seine Filme hervorragend gelaufen. Er habe nicht im Traum daran gedacht, einmal als kalifornischer Gouverneur nach Deutschland zurückzukehren.
Schwarzenegger lobte die deutsche Kanzlerin als "großartige Führungspersönlichkeit". Das deutsche Volk sei bei ihr "in guten Händen". Merkel selbst rief die Unternehmen zu verstärkten Ausgaben in den Computer- und Kommunikationstechniken auf. "Es gibt ganz sichere Investitionen in die Zukunft, die liegen in der Informations- und Telekommunikationstechnologie", erklärte sie.
Schwarzenegger sagte weiters, er freue sich auf das deutsche Bier und das deutsche Essen. Seine Zeit als junger Mann in München, wo er seine Bodybuilding-Karriere gestartet habe, sei eine der wichtigsten in seinem Leben gewesen. Er danke den Deutschen für die Gastfreundschaft, sagte er - und fügte seine berühmten Sätze aus dem Film "Terminator" hinzu: "Ill be back. Hasta la vista, Baby."
Dem Silicon Valley fehlt das Geld
Die Zeiten sind bekanntlich schwer für die IT-Industrie, auch wenn sie derzeit noch auf Optimismus setzt. Wirtschaftskrise und Strukturwandel in der Branche haben für einen dramatischen Einbruch bei der Zahl der CeBIT-Aussteller gesorgt, im Vergleich zum vergangenen Jahr fehlt jeder Vierte. In der IT-Branche selbst werden laufend Tausende Arbeitsplätze gestrichen.
Auch die kalifornische IT-Branche ist von der Krise betroffen, das größte Problem sei zurzeit der Mangel an Krediten, sagte der kalifornische Staatssekretär Dale Bonner am Sonntag. Insbesondere im Silicon Valley sei zu spüren, dass das Venture Capital für neue Ideen versiegt sei.
Dies treffe diese Region in einer Phase, in der sie neue Schwerpunkte wie umweltfreundliche Technologien und die Nutzung der Digitaltechnik im Gesundheitswesen erschließe. Die kalifornische Regierung sei aber zuversichtlich, dass sich die Situation wieder entspanne. "Der Technologie-Sektor hält das aus", sagte der Staatssekretär. Kalifornien ist mit rund 60 Ausstellern auf der am Dienstag beginnenden Messe vertreten.
CeBIT auf Niveau von 1990
Die Messe fällt in diesem Jahr deutlich kleiner aus als in den Vorjahren und liegt auf dem Niveau von 1990. Viele ehemalige Stammaussteller schenken sich die CeBIT, wie der koreanische Elektroriese Samsung. Viele Hersteller von Unterhaltungselektronik zieht es stärker zur Internationalen Funkausstellung nach Berlin, die Handy-Branche hat sich erst Mitte Februar in Barcelona getroffen.
Bei den Inhalten setzt die CeBIT-Leitung auf Bewährtes. Wie im vergangenen Jahr steht energiesparende Technik (GreenIT) im Vordergrund. Daneben richtet sich der Fokus auf die sozialen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten des Internets, im Rahmen der "Webciety".
(Reuters/dpa)