Paul Twomey verlässt die ICANN
Der bisherige ICANN-CEO Paul Twomey will nicht "Mr. ICANN" werden und verlässt die ICANN: "Organisationen brauchen Veränderungen". Vorher muss noch ein Nachfolger gefunden werden.
Twomey kündigte beim am Montag gestarteten ICANN-Treffen in Mexiko City, dass er seinen Vertrag nicht auf weitere drei Jahre verlängern möchte. "Wenn ich jetzt gehe, kann ich auch noch anderswo einen hohen Posten antreten und dort etwas verändern." Er habe Angst "Mr. ICANN" zu werden, wenn er bleibe.
Sein Vertrag läuft per 1. Juli aus, Twomey erklärte aber, bis zum Jahresende bleiben zu wollen, um seinem noch zu findenden Nachfolger bei der Übergabe helfen zu können. Twomey ist seit 2003 ICANN-CEO und vor allem für das Tagesgeschäft zuständig.
Sein Rücktritt kommt zu einer für die ICANN eher ungünstigen Zeit: Immer noch wird über die Einführung neuer Top Level Domains diskutiert, das Verfahren wurde bereits mehrmals aufdatiert, laut aktuellem Zeitplan soll es nun in der zweiten Jahreshälfte festgelegt werden. Im September läuft zudem der Vertrag mit dem US-Handelsministerium aus.
Twomey erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass es zwar verlockend sei, neue Projekte bis zum Ende zu begleiten, doch sie seien so weit vorbereitet, dass auch eine Änderung an der Spitze kein Problem sei. "Organisationen brauchen Veränderungen und das ist nun ein guter Zeitpunkt." Für seine Zukunft habe er noch keine spezifischen Pläne.
Der Australier verlässt nur ein Jahr nach Vint Cerf die ICANN. Cerf erklärte in einer Stellungnahme: "Ich kenne niemanden, der auf die Entwicklung der ICANN mehr Einfluss hatte als Paul."
(AP)