Krise trifft Handymarkt stärker als erwartet
Marktforscher erwarten 2009 vier Prozent Minus
Die weltweite Konjunkturkrise wird die Handyhersteller in diesem Jahr wohl noch härter treffen als bisher angenommen.Der Mobiltelefonmarkt werde um vier Prozent schrumpfen, sagte der auf die Technologiebranche spezialisierte Marktforscher Gartner am Dienstag voraus.
Im Dezember war das Institut noch von einem Minus von einem Prozent ausgegangen. Die Einzelhändler konzentrierten sich angesichts mangelnder Kundennachfrage darauf, ihre Lagerbestände zu reduzieren, heißt es in der Gartner-Prognose. Neue Handys würden sie zwar in der zweiten Jahreshälfte 2009 wieder bestellen, aber die Nachfrage werde sich trotzdem nicht vor 2010 stabilisieren.
Rückgang bereits 2008 bemerkbar
Schon 2008 sei insgesamt ein schwieriges Jahr für die gesamte Handyindustrie gewesen, so Gartner weiter. Zum Jahresende gingen die Geschäfte dann aber rasant zurück: Im vierten Quartal wurde mit einem Plus von zwei Prozent der bisher geringste Zuwachs im Vergleich zum Vorquartal überhaupt verzeichnet. In den Monaten Oktober bis Dezember wurden weltweit rund 315 Millionen Handys verkauft , das sind 4,6 Prozent weniger als im selben Zeitraum im Vorjahr.
Nokia verlor Marktanteile
In der Krise konnten die südkoreanischen Hersteller Samsung und LG Electronics ihre Marktanteile ausbauen. Im vierten Quartal legte Samsung im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 18,3 Prozent von 13,4 Prozent zu, während LG Electronics auf knapp neun von rund sieben Prozent gewann.
Sie jagten vor allem dem Branchenprimus Nokia Anteile ab, der nun noch 37,7 Prozent hält. Ein Jahr zuvor kontrollierten die Finnen noch 40,4 Prozent des Marktes. Auch Sony Ericsson und Motorola mussten Federn lassen: Sony Ericsson schrumpfte auf 7,5 von neun Prozent, Motorola auf knapp sieben von zuvor fast zwölf Prozent.
(Reuters/dpa)