Obama nominiert Genachowski zum FCC-Chef
Kevin Martin tritt ab
US-Präsident Barack Obama hat am Dienstag Julius Genachowski zum Vorsitzenden der Federal Communications Commission (FCC) nominiert. Das gab ein Sprecher des Weißen Hauses offiziell in Washington D. C. bekannt.
Die FCC ist der Funk- und Telekomregulator der USA. Genachowski folgt dem Republikaner Kevin Martin nach, der nach Obamas Wahlsieg vorzeitig seinen Abschied angekündigt hatte und in den Thinktank Aspen Institute wechselt.
Pro Netzneutralität
Genachowski war bereits leitender Berater des FCC-Vorsitzenden. Seine Ernennung zum Chef der Behörde galt schon seit Wochen als sicher; bereits im Jänner berichteten US-Medien von seiner baldigen Ernennung. Er wird in US-Expertenkreisen als Verfechter einer starken Netzneutralität gehandelt.
Der gelernte Historiker und Jurist leitete im Wahlkampf Obamas Technologie-Expertenteam und half dabei, die Politikleitlinien des Kandidaten auf diesem Gebiet auszuarbeiten. Er war auch Mitglied im Übergangsteam Obamas. In den 1990er Jahren arbeitete er in Barry Dillers IAC/InterActiveCorp. und saß im Aufsichtsrat von Expedia, Hotels.com und Ticketmaster. Außerdem arbeitete er für die Technologie-Investmentfirmen RockCreek Ventures und LaunchBox Digital.
Zu Genachowskis ersten Aufgaben wird es gehören, den Übergang vom analogen zum digitalen terrestrischen Fernsehen in den USA voranzubringen. Die Umstellung ist für Juni 2009 geplant. Außerdem wird er einige Milliarden Dollar aus Obamas umfangreichem Konjunkturpaket für die Aufrüstung der US-Netzinfrastruktur zu verteilen haben.
(Reuters/futurezone)