Bericht: YouTube und Universal kooperieren
Verhandlungen über gemeinsame Musikvideo-Website
Die führende Video-Website YouTube und der weltgrößte Musikkonzern Universal wollen offenbar eine neue Seite für Musikvideos gründen. Mehrere mit der Situation vertraute Personen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, die beiden hätten hierzu bereits Verhandlungen aufgenommen und wollten falls möglich auch die anderen großen Musikkonzerne Sony Music, EMI und Warner Music mit ins Boot holen.
Über die neue Musikseite mit dem bisherigen Codenamen "Vevo" könnten auch Konzertkarten und Fanartikel gekauft werden. Viele Details, etwa die Finanzierung des Projektes, seien jedoch noch ungeklärt, hieß es weiter.
Copyright-Streit mit Medienkonzernen
Eine Einigung könne für YouTube-Besitzer Google ein großer Schritt sein, um endlich mit seiner Videoseite Geld zu verdienen. Außerdem wäre eine solche Zusammenarbeit ein neues Kapitel in den oft gespannten Beziehungen zwischen YouTube und den Medienkonzernen, die sich oft über Copyright-Verletzungen auf der Seite beschwert haben.
Warner etwa hatte YouTube im Dezember dazu gezwungen, alle Videos mit seinen Künstlern von der Seite zu entfernen. Der Streit erschwere nun auch die Verhandlungen zur Gründung einer gemeinsamen Seite, hieß es. Üblicherweise erhalten die Musikkonzerne von YouTube einen Anteil der Werbeeinnahmen und eine Gebühr für jedes von ihnen angesehene Video.
Bisher keine offizielle Bestätigung
Universal wollte sich nicht zu dem Thema äußern. YouTube erklärte lediglich: "Wir suchen immer mit unseren Partnern nach kreativen Möglichkeiten, um Musik, Musiker und ihre Fans zu verbinden." Universal ist eine Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi.
(Reuters)