YouTube sperrt Musikvideos für britische Nutzer
Verhandlungen mit Verwertungsgesellschaft geplatzt
YouTube blockiert seit Montagabend Musikvideos für britische Nutzer. Zuvor waren Lizenzverhandlungen zwischen der zu Google gehörenden Online-Videoplattform und der britischen Verwertungsgesellschaft Performing Right Society (PRS) geplatzt. Nach Angaben eines YouTube-Sprechers hatte die Verwertungsgesellschaft ihre Lizenzforderungen nach dem Auslaufen von Verträgen um ein Vielfaches erhöht. Unter den neuen Bedingungen würde YouTube bei jedem Abruf eines Videos Geld verlieren, so der Sprecher.
Verwertungsgesellschaft "schockiert"
Die PRS zeigte sich über den Schritt von YouTube "schockiert". In einem am Montag veröffentlichten Statement beklagte die Verwertungsgesellschaft, dass Google trotz der zunehmenden Popularität von Musikvideos auf YouTube auf niedrigere Lizenzgebühren gedrängt hätte. Von der Blockade sollen auch nutzergenerierte Videos betroffen sein, die lizenzpflichtige Musik enthalten.
Google hat mit zahlreichen Labels, darunter Universal Music, Sony und EMI, Lizenzvereinbarungen über die Nutzung ihrer Musikvideos abgeschlossen. Diese betreffen aber nur die Lizenzen für Ton- und Filmaufnahmen. Die Rechte an Komposition und Text müssen Online-Videoanbieter von den Verwertungsgesellschaften gesondert erwerben.
Im Dezember waren Lizenzverhandlungen zwischen YouTube und Warner Music gescheitert. Der Musikkonzern ließ darauf hin tausende Musikvideos von der Plattform entfernen.
(futurezone/Reuters)