Google startet interessenbasierte Anzeigen
Das US-Internet-Unternehmen Google hat die Betaversion interessenbasierter Anzeigen gestartet. Werbeeinschaltungen werden dabei auf das Surfverhalten der Nutzer abgestimmt.
Google gab am Mittwoch den Start von Interest Based Ads im Google-Content-Netzwerk und auf der Online-Videoplattform YouTube bekannt.
Bei der als "Behavioral Targeting" bekannten Online-Werbeform, die von einigen Google-Konkurrenten bereits eingesetzt wird, werden Anzeigen auf Websites abgestimmt, die von den Nutzern besucht wurden. So werden etwa Nutzer, die sich auf YouTube Auto-Videos oder im Google-Content-Netzwerk Auto-Websites ansehen, von dem System als Autoliebhaber eingestuft. "Entsprechend werden für diese Nutzer Werbeanzeigen zu Autos eingeblendet", hieß es in einer Aussendung des Unternehmens vom Mittwoch.
Die an Google gesendeten Informationen werden nach Angaben des Unternehmens in anonymen Cookies gespeichert. Für die interessenbasierten Anzeigen sollen bei Google auch keine sensiblen Kategorien, etwa Gesundheit und sexuelle Ausrichtung, verzeichnet werden, hieß es in der Aussendung.
Nutzer können Profile einsehen
Wohl um Kritik von Datenschützern abzufedern, räumt Google seinen Nutzern mit der Einführung des Werbeprogramms auch die Möglichkeit ein, über einen Ads Preference Manager ("Manager für Anzeigen-Einstellungen") die ihnen zugeordneten Interessenskategorien einzusehen und zu verwalten. Auf Wunsch können die interessensbasierten Anzeigen auch komplett abgeschalten werden. Die Seite zur Verwaltung der eigenen Profile steht allen Nutzern ab Mittwoch zur Verfügung.
Website-Betreiber, die Partner des Google-Content-Netzwerkes sind, haben bis 8. April Zeit, ihre Datenschutzerklärungen anzupassen.Die ersten interessensbasierten Anzeigen sollen ab Anfang April zunächst von Werbetreibenden in den USA und Europa geschalten werden. Bis zum Jahresende will Google Werbetreibenden weltweit interessensbasierte Anzeigen anbieten.
Das Google-Content-Netzwerk setzt sich aus Seiten zusammen, die Google-AdWorks-Anzeigen schalten. Nach Angaben des Unternehmens erreicht das Netzwerk 75 Prozent aller Internet-Nutzer weltweit.