Krise trifft Smartphone-Markt
Das Wachstum auf dem Markt für Smartphones war Ende 2008 so niedrig wie nie zuvor. RIM (BlackBerry) und Apple (iPhone) setzten Marktführer Nokia unter Druck.
Der Absatz der Smartphones legte im vierten Quartel des vergangenen Jahres um lediglich 3,7 Prozent auf 38,1 Millionen Geräte zu, wie das Marktforschungsunternehmen Gartner am Mittwoch mitteilte.Im gesamten Jahr 2008 gab es demnach ein Plus von 13,9 Prozent auf 139,3 Millionen Smartphones. In den vergangenen Jahren waren Wachstumsraten von 60 Prozent keine Seltenheit.
Wirtschaftskrise macht sich bemerkbar
Ende 2008 hätten die Wirtschaftskrise und eine geringere Zahl neuer attraktiver Geräte die Verbraucher von Smartphone-Käufen abgehalten, sagte Gartner-Analystin Roberta Cozza. Der Anteil der Smartphones am gesamten Handymarkt sei unterdessen mit zwölf Prozent stabil geblieben (elf Prozent im vierten Quartal 2007). Die Mobilfunkbranche sieht in den Hightech-Handys ihre Zukunft, unter anderem weil sie auf neues Geschäft mit Datendiensten setzt.
RIM und Apple mit starken Zuwächsen
Nokia, der weltgrößte Handyhersteller, blieb zwar Marktführer auch bei Smartphones, musste jedoch kräftig Federn lassen. Der Absatz fiel im vierten Quartal um 16,8 Prozent; der Marktanteil sackte auf 40,8 Prozent ab von 50,9 Prozent ein Jahr zuvor. Im gesamten Jahr stagnierte der Smartphone-Absatz von Nokia bei 61 Millionen Geräten.
Auf Kosten des finnischen Marktführers wuchsen vor allem zwei Wettbewerber. Der BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM), dessen Geräte vorwiegend bei Geschäftskunden populär sind, konnte 2008 den Absatz mit 23,15 Millionen Geräten fast verdoppeln.
Die Verkäufe von Apples iPhone wurden mit knapp 11,5 Millionen sogar mehr als verdreifacht. RIM hielt im vierten Quartal einen Anteil von 19,5 Prozent am Smartphone-Markt, das iPhone kam auf 10,1 Prozent. Samsung steigerte den Absatz im Schlussquartal um 138 Prozent auf 1,6 Millionen Geräte. Der Marktanteil stieg von 1,8 auf 4,2 Prozent.
Symbian bei Betriebssystemen vorne
Bei den Betriebssystemen führte im Gesamtjahr 2008 die von Nokia unterstützte Plattform Symbian mit einem Marktanteil von 52,4 Prozent, deutlich vor dem RIM-Betriebssystem (16,6 Prozent), Microsofts Windows Mobile (11,8 Prozent) und Apples Mac OS X mit 8,2 Prozent Marktanteil.
(dpa)