WIPO meldet Rekord bei Domain-Streitigkeiten
Neue gTLDs als Problem
Die UNO-Organisation zum Schutz des geistigen Eigentums (WIPO) hat am Sonntag bekanntgegeben, im vergangenen Jahr 2.329 Streitfälle über Internet-Domains im Rahmen ihres Schlichtungsverfahrens (Uniform Dispute Resolution Policy; UDRP) gelöst zu haben. Das sei die bisher höchste Zahl von Fällen, die vor der WIPO verhandelt worden seien.
Pharmakonzerne und Telekoms streiten
Vor allem Pharmafirmen, Banken und Telekomfirmen hätten sich vor der WIPO in Genf über Cybersquatter beschwert, die versucht hätten, von ihren Markennamen zu profitieren, so die Organisation. Die WIPO ist von der Internet-Adressverwaltung ICANN mit der Lösung solcher Fälle beauftragt worden.
Pläne der ICANN zur Einführung neuer generischer Top-Level-Domains (gTLDs), nach deren Verwirklichung es auch Domains wie .apple und .bmw geben kann, beunruhigen WIPO-Generaldirektor Francis Gurry schon jetzt. "Die Schaffung einer potenziell riesigen Anzahl neuer gTLDs stellt sowohl die Rechteinhaber als auch die Internet-Nutzer vor große Herausforderungen", sagte Gurry.
Die ICANN hatte, unter anderem wegen der zu erwartenden Copyright-Probleme, die für Frühjahr 2009 geplante Einführung der neuen gTLDs auf Ende des Jahres verschoben.
(Reuters/futurezone)