D: Ministerin will "Gewaltseiten" sperren
"Eindämmen und blockieren"
Nach dem Amoklauf im deutschen Winnenden hat sich die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) für die Sperrung von Gewaltseiten im Internet ausgesprochen. "Nach einem solchen Massaker erwartet die Öffentlichkeit zu Recht, dass wir Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes und der Sicherheit ergreifen", sagte Schavan dem "Hamburger Abendblatt" (Donnerstag-Ausgabe).
"Deshalb muss man auch prüfen, wie gewaltbefördernde Elemente im Internet eingedämmt oder blockiert werden können." Solche Vorschläge dürften nicht "einfach mit dem Hinweis auf Freiheit abgewiegelt werden", fügte Schavan hinzu. Ihre Kabinettskollegin, Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), macht sich derzeit ebenfalls für die Einführung von Internet-Sperrsystemen stark, hier sollen sie gegen Kinderpornografie helfen.
"Killerspiele" und Waffen
Die Ministerin appellierte an Eltern, nicht tatenlos zuzusehen, wenn sich ihre Kinder "stundenlang am PC mit sogenannten Killerspielen beschäftigen". Außerdem stellte sie sich hinter den Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), "unangemeldete Kontrollen zur Waffenaufbewahrung einzuführen". Sicherheit gehe vor, betonte die Ministerin. "Wer all dies einfach nur ablehnt, erweckt den Eindruck der Hilflosigkeit gegenüber einem berechtigten Schutzanspruch."
Beim Amoklauf von Winnenden hatte ein 17-Jähriger am Mittwoch vergangener Woche 15 Menschen erschossen, darunter neun Schüler und drei Lehrerinnen seiner ehemaligen Schule. Auf der Flucht tötete er drei Menschen und nahm sich schließlich selbst das Leben.
(AFP/futurezone)