Großbritannien will Facebook überwachen
Big Brother zieht in Soziale Netzwerke ein
Die britische Regierung will künftig auch Soziale Netzwerke verstärkt überwachen und die Bewegungen der Nutzer darin speichern, schreibt der "Independent". Fast die Hälfte der britischen Bevölkerung nutzt derzeit Soziale Netzwerke wie Facebook und MySpace.
Vernon Coaker, Staatssekretär im britischen Innenministerium, will laut Bericht Soziale Netzwerke dazu zwingen, die Surf-Gewohnheiten ihrer Nutzer zu speichern, dazu jedwede Kommunikationsregung innerhalb eines Netzwerks.
Coaker erklärte den Vorstoß damit, dass Sites wie Facebook und MySpace von der EG-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung nicht ausreichend abgedeckt würden. Coaker gab zu, dass sein Ansinnen eine heikle Sache sei, vor allem in Hinsicht auf den Datenschutz, den man gegen nationale Interessen abwägen müsse.
Datenschutz und Schutz der Daten
Eine Sprecherin des britischen Innenministeriums erklärte, dass man nicht an den Inhalten von E-Mails interessiert sei, aber mit der technologischen Entwicklung Schritt halten möchte, um gegen den Terrorismus vorgehen zu können.
Datenschützer kritisieren die Pläne der britischen Regierung, nicht zuletzt weil in Sozialen Netzwerken besonders sensible Informationen preisgegeben werden. Auch seien die Daten bei der britschen Regierung nicht unbedingt in den besten Händen, wie die letzten Fälle von Datenverlusten zeigen würden. Der Datenschutzbeauftrage von Facebook nannte die Pläne einen "Overkill".
Auch bei den US-Geheimdiensten steht die Kommunikation in Sozialen Netzwerken ganz oben auf der Prioritätenliste, um eventuelle terroristische Absichten vor ihrer geplanten Umsetzung zu erkennen.