Industrie-Allianz für "Cloud Computing"
Von IBM initiiert, Microsoft und Amazon nicht dabei
IBM, Cisco und mehr als zwanzig weitere Partner wollen das Cloud Computing für Kunden attraktiver und flexibler gestalten. Software-Anwendungen sollen künftig auf der Infrastruktur jedes Anbieters genutzt werden können. In einer Allianz wollen die Unternehmen dafür entsprechende Standards entwickeln, wie sie in einem im Internet veröffentlichten "Manifest" ankündigten.
Das Cloud Computing gilt in der Branche als stark wachsendes Marktsegment. Dabei werden Datenbestände und Geschäftsprozesse über Dienstleister ins Internet ausgelagert. Die Unternehmen ersparen sich damit, eigene Server und IT-Infrastruktur vorzuhalten und ständig an die eigenen Anforderungen anzupassen.
IBM als Hauptinitiator
Hauptinitiator der Allianz und des gemeinsamen Open Cloud Manifesto ist IBM. Unter anderem wollen die Partner sicherstellen, dass zum Beispiel die Verwaltung, die Überwachung und die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der ausgelagerten Daten auch für die Kunden transparent ablaufen. Zur Entwicklung offener Standards haben sich unter anderem auch Sun Microsystems, derzeit möglicher Übernahmekandidat von IBM, sowie Cisco, Novell, SAP und der Chiphersteller AMD verständigt.
Microsoft, Google und Amazon nicht dabei
Nicht zu den Partnern zählen allerdings einige große Namen wie Google, Amazon, Salesforce und Microsoft. Salesforce gehört unter den Anbietern von Cloud Computing zu den Pionieren, auch Amazon bietet Unternehmen Speicherkapazität auf seinen Servern zur Miete an. Microsoft nahm bereits letzte Woche zum "Open Cloud Manifesto" Stellung, bezeichnete dabei den Grundgedanken als positiv, kritisierte aber, dass man nichts mehr daran ändern dürfe.
Nach Schätzungen von Gartner dürfte trotz zurückgehender IT-Ausgaben der Markt für Cloud Computing in diesem Jahr um 21 Prozent auf 56,3 Milliarden Dollar weltweit zulegen.
(dpa)