EU-Kommission übernimmt Galileo-Vorläufer
EGNOS verbessert ab sofort ziviles GPS-Signal
Die EU-Kommission hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie als Vertreterin der Europäischen Gemeinschaft Eigentümerin der Infrastruktur von EGNOS geworden ist.
EGNOS steht für European Geostationary Navigation Overlay Service. Das System, auf dem das EU-Satellitennavigationssystem Galileo aufbauen soll, wurde unter der Ägide der EU-Kommission, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol entwickelt. In den vergangenen zwölf Jahren seien über 600 Millionen Euro in das System investiert worden, das überwiegend für sicherheitskritische Anwendungen im Verkehr eingesetzt werden soll - auch zu militärischen Zwecken.
Fluglotsen übernehmen Betrieb
Den Betrieb von EGNOS übernimmt das Konsortium ESSP SaS. Dahinter stehen die Flugsicherungsorganisationen AENA (Spanien), DFS (Deutschland), DSNA (Frankreich), ENAV (Italien), NATS (Großbritannien) NAV Portugal und Skyguide (Schweiz).
EGNOS soll das bestehende US-amerikanische GPS-System ergänzen und verbessern. Es liefert in Echtzeit Informationen zum Zustand der GPS-Konstellation und erhöht damit die Genauigkeit der derzeitigen zivilen GPS-Dienste von rund zehn Metern auf rund zwei Meter. Das aus Transpondern auf drei Satelliten sowie 40 Ortungsstationen und vier Kontrollzentren bestehende System deckt die meisten europäischen Staaten ab.
Mit der am Mittwoch vollendeten Transaktion steht das EGNOS-Signal für den operationellen Einsatz bereit.