RIM mit starkem Gewinnsprung
Die kanadische Firma Research in Motion (RIM), Hersteller des Smartphones BlackBerry, wächst auch in der Wirtschaftskrise in rasantem Tempo. Im abgelaufenen Quartal erwirtschaftete RIM rund 25 Prozent mehr Gewinn und 84 Prozent mehr Umsatz.
RIM sieht sich nach einem starken Umsatz- und Gewinnsprung trotz der Wirtschaftskrise weiter im Aufwind. Die Ergebnisse und Geschäftsaussichten des Anbieters von Smartphones und mobilen E-Mail-Diensten übertrafen die Erwartungen der Experten und sorgten im nachbörslichen Handel am Donnerstag für ein Kursfeuerwerk.
Der Überschuss des kanadischen Konzerns kletterte im Ende Februar abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um mehr als ein Viertel auf 518 Millionen Dollar (385 Mio. Euro). Den Umsatz steigerte RIM sogar um 84 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Dollar.
Starker Zuwachs bei Usern
RIM gewann im vergangenen Geschäftsquartal 3,9 Millionen neue Vertragskunden für seine BlackBerry-Dienste, knapp genauso viele sollen im laufenden Quartal hinzukommen. Insgesamt waren es zuletzt damit rund 25 Millionen Kunden.
Die RIM-Aktie schoss im nachbörslichen Handel um mehr als 20 Prozent nach oben. Bereits im Tagesverlauf hatte sie fast acht Prozent auf 49,09 Dollar zugelegt.
Neues Touchscreen-Gerät
In den USA will RIM Medienberichten zufolge bald ein neues BlackBerry-Gerät mit sowohl berührungsempfindlichem Bildschirm (Touchscreen) als auch klassischer Tastatur auf den Markt bringen. Traditionell nutzen besonders Geschäftskunden die BlackBerrys, viele wollen dabei nicht auf die gewohnte Tastatur verzichten.
Konkurrent Palm hat bereits ein solches Gerät (Palm Pre) mit beiden Eingabevarianten vorgestellt und will es bald auf den Markt bringen. Die Fachwelt war vorab beeindruckt. Apple setzt mit seinem iPhone dagegen ausschließlich auf einen Touchscreen mit virtueller Tastatur.
Software-Marktplatz
Erst am Mittwoch hatte RIM einen Software-Marktplatz für BlackBerry-Handys gestartet, wie ihn auch die Rivalen Apple, Google und Microsoft haben. Das Angebot steht zunächst nur Nutzern in den USA, Großbritannien und Kanada offen. RIM rechnet anfangs mit etwa 1.000 privaten und geschäftlichen Anwendungen. Apples im vergangenen Juli gestarteter App Store zählt mehr als 15.000 Zusatzprogramme.
Im laufenden zweiten Geschäftsquartal will RIM seine Gewinnmarge im Vergleich zu den vergangenen drei Monaten weiter steigern. Den Umsatz erwartet der Konzern bei bis zu 3,5 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie soll mit 0,88 bis 0,97 Dollar über den Erwartungen der Analysten liegen.
Im gesamten Geschäftsjahr 2008/2009 (28. Februar) stieg der Gewinn um fast 47 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz schoss um 84 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar in die Höhe.
(dpa)