Microsoft zieht positive Netbook-Bilanz

STRATEGIE
05.04.2009

In einem Posting auf dem Windows Blog hat Microsoft-Mitarbeiter Brandon Le Blanc nach dem sehr holprigen Start eine positive Bilanz über die Entwicklung von Windows auf Netbooks gezogen.

In den USA sei der Anteil der verkauften Netbooks mit Windows XP von unter zehn Prozent im ersten Halbjahr 2008 bis Ende Februar dieses Jahres auf 96 Prozent gestiegen, zitierte Le Blanc Zahlen des Marktbeobachters NPD. Zu Netbooks zählt Microsoft allerdings nur Geräte mit einem Monitor bis 10,2 Zoll und unterhalb der Preisgrenze von 500 Dollar.

Le Blanc führte das naturgemäß auf die bessere Usability von Windows auf Netbooks zurück. Das zeige auch die viermal höhere Rückgaberate von Netbooks mit dem freien Betriebssystem Linux. Zudem gebe es bei Windows-Netbooks deutlich mehr Auswahl.

Microsoft war nicht gerüstet

Er erwähnte dabei allerdings nicht, dass Microsoft auf den Boom der Netbooks zu Beginn überhaupt nicht vorbereitet war und mit Windows XP ein offiziell bereits ausgemustertes Betriebssystem für Netbooks lizenziert, weil das aktuellere Vista auf diesen Geräten nicht ausreichend produktiv einsetzbar ist.

Auch hat Microsoft die Lizenzkosten für XP auf Netbooks deutlich gesenkt. Da XP Microsoft trotz des verlängerten Supports bis 2014 aber kaum noch etwas kosten dürfte, wirkten sich die starken Netbook-Absätze in der letzten Microsoft-Bilanz entsprechend positiv aus. Für die eigens hergestellte Netbook-Edition von XP gelten zudem strenge Kriterien: So darf ein Netbook mit einer UMPC-Lizenz von XP etwa nicht mit mehr als einem GB RAM ausgeliefert werden.

Alle Windows-7-Versionen auch für Netbooks

Le Blanc unterstrich in seinem Posting noch einmal Microsofts Plan, dass alle Windows-7-Versionen auf Netbooks laufen sollen, egal ob Business- oder Starter-Edition. Die Starter-Edition, die nur drei Programme gleichzeitig zulässt, will Microsoft mit Windows 7 erstmals auch in entwickelten Ländern anbieten - wohl auch wegen des zu erwartenden geringeren Verkaufspreises durch die eingeschränkte Funktionalität.

Es bleibt abzuwarten, ob und wie weit sich diese Version etwa hierzulande durchsetzen kann und wie generell die Preispolitik Microsofts für Windows 7 im Allgemeinen und im Speziellen für Netbooks aussieht. Dass Windows 7 auf Netbooks gut laufen dürfte, zeigte schon die Beta mit der Ultimate-Version von Windows 7. Mit einer Hochpreispolitik wird sich Microsoft gerade auf günstiger Hardware wie Netbooks wohl schwertun.

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