Lidl: Krankenakten nicht datenschutzkonform
Lebensmitteldiskonter gibt Fehler zu
In einer Aussendung hat der Lebensmitteldiskonter Lidl am Sonntag zu den Vorwürfen in der aktuellen Ausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" Stellung genommen, wonach das Unternehmen den Gesundheitszustand seiner Mitarbeiter in firmeninternen Unterlagen festgehalten habe.
Lidl gibt darin zu, dass 2008 derartige Informationen, etwa über einen möglichen Kinderwunsch und Rückenleiden, dokumentiert wurden. Das sei zwar nicht datenschutzkonform gewesen, habe aber dazu gedient, die Mitarbeiter ihrem gesundheitlichen Zustand entsprechend einzusetzen, so der Diskonter.
Keine Aufzeichnungen mehr seit Jänner
Im Rahmen einer datenschutzrechtlichen Prüfung durch den ehemaligen Datenschutzbeauftragten der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Jacob, habe dieser empfohlen, die Daten nicht mehr zu verwenden. Diese Empfehlung sei per 16. Jänner 2009 für ganz Deutschland umgesetzt worden. "Den aus 2008 datierten Sachverhalt zum jetzigen Zeitpunkt vorzubringen und als Zeichen dafür zu werten, dass Lidl bewusst gegen den Datenschutz verstößt, gibt ein falsches Bild wieder", so Lidl.
Die Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Datenschutzkonzeptes sei ein fortlaufender Prozess. Dennoch sei dieser Weg nicht leicht zu bewältigen. Es habe sich gezeigt, dass dabei immer noch Fehler passieren könnten. Das sei sehr bedauerlich, liege aber auch "an der Komplexität der Systeme und Abläufe sowie der Vielzahl der Beteiligten", erklärte Lidl.