Bericht: IBM verzichtet auf Sun-Übernahme

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06.04.2009

"Viel Testosteron im Spiel"

Laut einem Bericht der "New York Times" vom Sonntag hat IBM sein Übernahmeangebot in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar an den Computerhersteller Sun zurückgezogen. Laut den Quellen des Blatts sei die Übernahme gescheitert, weil der Sun-Vorstand das letzte reduzierte Angebot von IBM nicht akzeptiert habe.

Prüfung rechtlicher Probleme

Die Verhandlungen waren bereits weit fortgeschritten. Laut "New York Times" hatte IBM über 100 Anwälte mit der Prüfung etwaiger Vorwürfe von US-Wettbewerbshütern sowie anderer rechtlicher Probleme beauftragt. Nachdem die Anwälte berichtet hatten, hatten die IBM-Unterhändler am vergangenen Samstag das Angebot von 9,55 auf 9,40 US-Dollar pro Aktie heruntergefahren.

Sun habe das Angebot nicht sofort abgelehnt, aber "bestimmte Garantien" verlangt, die IBM "schwierig" gefunden habe. Sun habe daraufhin mitgeteilt, die Übernahmeverhandlungen nicht mehr exklusiv mit IBM führen zu wollen. Am Sonntag habe sich IBM dann dazu entschlossen, das Angebot zurückzuziehen.

Laut einem von der "New York Times" zitierten Insider war dabei auch "viel Testosteron im Spiel". Sun sei nun frei, mit IBM-Konkurrenten wie Hewlett-Packard und Cisco Systems zu verhandeln. Der Netzwerkhersteller Cisco ist selbst unlängst ins Servergeschäft eingestiegen. Von der "New York Times" befragte Analysten sehen nun aber den Ruf von Sun angeschlagen.