Intel-Prozessoren mit vier Kernen

14.11.2006

Intel hat am Dienstag in Genf den Vierkernprozessor Core 2 Extreme für Desktops und den Xeon 5300 für Server präsentiert. Letztere kommen im Nuklearforschungszentrum CERN zum Einsatz.

Beide Prozessoren seien ab sofort verfügbar, teilte das Unternehmen am Dienstag in Genf mit. Im ersten Quartal 2007 will Intel weitere Modelle mit vier Rechnerkernen auf den Markt bringen.

Das europäische Nuklearforschungszentrum CERN in Genf habe bei einem ersten Test des neuen Xeon eine Leistungssteigerung von 83 Prozent gegenüber seinem Vorgänger ermittelt, hieß es auf der Pressekonferenz.

Beim CERN im Einsatz

Das CERN will künftig Server mit Xeon-5300-Chips einsetzen, um die Daten zu speichern, die im neuen Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider [LHC] anfallen.

In einer am CERN publizierten Präsentation beschreibt Francois Grey von der IT-Abteilung des Forschungszentrums die Datenmengen, die auf der Suche nach dem Higgs-Boson anfallen.

Teilchenkollisionen

Laut Grey finden im LHC pro Sekunde 40 Millionen Zusammenstöße zwischen Teilchen statt. Nachdem die uninteressanten Kollisionen ausgefiltert wurden, bleiben 100 pro Sekunde, die die Wissenschaftler wirklich interessieren und deren Daten gespeichert werden.

Pro Kollision fällt ungefähr ein Megabyte an Daten an. Grey rechnet damit, dass pro Jahr zehn Petabyte [eine Million Gigabyte] Kollisionsdaten abgespeichert werden müssen.

Das Higgs-Boson ist das einzige Partikel im Standardmodell der Elementarteilchenphysik, dessen Existenz noch nicht experimentell nachgewiesen werden konnte. Ist das Higgs-Boson gefunden, kann die Physik erklären, wie im Zusammenspiel der Elementarteilichen Masse entsteht.

Mit dem Large Hadron Collider wollen die Physiker am CERN das Higgs-Boson finden. Der Teilchenbeschleuniger LHC hat einen Umfang von 27 Kilometern und ist das größte wissenschaftliche Instrument der Erde.

Die ermittelten Daten werden in einem großen Computernetzwerk [Grid] gesammelt und ausgewertet. Das Grid verbindet 450 Partnerinstitute des CERN in der ganzen Welt.

(dpa | futurezone)