Neuer ICANN-Chef verspricht Internationalität
Die Nonprofit-Organisation ICANN, die das Internet-Adressensystem verwaltet, hat den Australier Paul Twomey als neuen Präsidenten gewählt.
Damit wurde erstmals ein Nicht-US-Bürger zum Chef der Organisation ernannt.
Twomey bekräftigte, er wolle sich in den kommenden drei Jahren als Chef der "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" um Entwicklungsländer kümmern.
Die ICANN wurde 1998 gegründet, um die Kontrolle des Internets von den USA auf eine Organisation zu übertragen.
Neue Top-Level-Domains
Seitdem hat die ICANN den Verkauf der Domains an
Domainregistrierer geöffnet und einige neue Top-Level-Domains
eingeführt.
Kritiker sind allerdings der Meinung, die ICANN konzentriere sich zu sehr auf US-Belange.
Twomey will diesen Zustand ändern. Während sich reiche Nationen vor allem um Markenrechte und geistiges Eigentum sorgten, würden die Entwicklungsländer beispielsweise um die nahtlose Einbindung von nicht lateinischen Zeichensätzen kämpfen.
Twomey übernimmt den Vorsitz von Stuart Lynn, der in den letzten Jahren die ICANN schlanker und effizienter gemacht hat. Manche kritisieren allerdings die Nichteinbindung von Internet-Usern und die starre Haltung der Führung.