Spamflut kaum aufzuhalten
Jeder kennt das leidige Problem. Massenweise überfluten unerwünschte Werbesendungen die Mailbox und preisen unnütze Dinge zu "unglaublichen Schnäppchenpreisen" an.
Das amerikanische "Center for Democracy and Technology" [CDT] hat eine Studie über Möglichkeiten zur Verhinderung von Spam-Mails veröffentlicht.
Unter dem Titel "Why Am I Getting All This Spam?" beobachteten die Forscher dafür sechs Monate lang, über welche Wege Spam-Versender an E-Mail-Adressen herankommen.
Hunderte Adressen sechs Monate unter Beobachtung
Für die Studie hat das CDT mehrere hundert E-Mail-Adressen
erschaffen. Die meisten der Adressen erhielten während des
sechsmonatigen Versuchszeitraums Spam-Mails. Aus deren Anzahl und
der Quelle konnten die Projektmitarbeiter ableiten, welches
Online-Verhalten die meisten unerwünschten Mails erzeugt.
Verschleierungstaktik gegen "Spiders"
Das ernüchternde Ergebnis: Veröffentlicht man seine E-Mail-Adresse auch nur irgendwo im Internet, führt das meist zu einer Spamflut im Postkasten.
Will man die Werbesendungen verhindern oder zumindest verringern, kann man seine E-Mail-Adresse nur verschleiern oder gleich gar nicht veröffentlichen.
Demnach zogen E-Mail-Adressen auf Webseiten oder in Foren und Newsgroups die meisten Spam-Mails an. Um Suchprogramme wie "Spiders" und "Robots", die diese Webseiten auf Adressen durchsuchen, abzuwehren, schlägt CDT eine Verschleierungstaktik vor.
So könnten einzelne Zeichen in der Adresse durch HTML-Zeichen ersetzt werden. Eine andere Möglichkeit besteht im Ausschreiben der Adresse, damit sie nur noch einem menschlichen Leser verständlich ist. Anstelle von example@domain.com könnte es dann "example at domain dot com" heißen.
Rekordjahr 2002
2002 war ein Rekordjahr, was Spam betrifft. Inzwischen wird
geschätzt, dass 30 Prozent der in Umlauf befindlichen Mails zu
dieser lästigen Kategorie zählen. Das Filterunternehmen Surf Control
hat eine Liste der nervigsten Spam-Nachrichten 2002 aufgestellt.
Komplizierte E-Mail-Adressen schützen
Besonders gefährdet sind auch Inhaber von so genannten "schönen" und "kurzen" Adressen wie "martin@gmx.at" oder "tina@hotmail.com". In Wörterbuch-Attacken werden über eine Software automatisierte Mails an alle möglichen Buchstabenkombinationen und gängigen Namen einer Domain verschickt.
Je komplizierter, länger und spezifischer die Adresse ist, desto weniger oft hat die Spam-Maschinerie hier Erfolg.
Für Angaben in Newsgroups, Foren etc. empfiehlt die Studie das Anlegen eigener kostenlosere E-Mail-Accounts, die einfach wieder gelöscht werden können, wenn die Spamlawine ihren Weg ins Postkasterl gefunden hat.
Keinesfalls sollte man auf Spam-Mails antworten, um sich zu beschweren oder von dem vermeintlichen Verteiler "abzumelden¿. Damit vervielfacht man nur den Wert der Adresse, da bewiesen wird, dass die E-Mails tatsächlich von jemandem gelesen werden.
Restriktiver Umgang mit Adresse
Ganz generell empfiehlt die Studie, beim Ausfüllen von
Web-Formularen und der Angabe der E-Mail-Adresse sehr vorsichtig zu
sein. Der User sollte genau prüfen, wem er seine Daten anvertraut,
lautet eine der weiteren wenig überraschenden Empfehlungen.