Ein Exempel gegen Downloads
Der Vorschlag eines US-Kongressabgeordneten sorgt derzeit für Aufsehen. Der Texaner John Carter glaubt den Tauschbörsen-Aktivitäten an US-Universitäten durch Statuierung eines Exempels ein Ende machen zu können.
"Es wäre eine gute Idee, ein paar dieser College-Kids ins Gefängnis zu werfen. Wenn man den anderen Angst einjagen will, braucht man sie nur in der Zeitung lesen lassen, dass jemand 33 Monate Zuchthaus für File-Downloads kassiert hat", meinte der Hardliner in einem Interview.
Seine radikale Lösung zur Verringerung des File-Tauschs unter Studenten brachte er bei einer Anhörung im US-Kongress über etwaige Zusammenhänge zwischen Terrorismus, organisiertem Verbrechen und illegalem Handel mit urheberrechtlich geschütztem Material vor.
Keine Beweise für Terror-Zusammenhänge
Befürchtungen, dass der Profit aus dem Handel mit Piratengut wie
Musik, Filmen und Software an terroristische Organisationen fließen
könnte, konnten in der Diskussion jedoch mit keinerlei konkreten
Beispielen oder auch nur Anhaltspunkten untermauert werden. In
puncto Gewinne könne der Handel mit Copyright-geschütztem Material
jedoch leicht mit dem Drogenhandel mithalten. Bis zu 900 Prozent
Gewinnspanne seien durchaus möglich und auch alltäglich.
Sicherheit wichtiger als P2P-Kontrolle
Die Recording Industry Association of Ameria [RIAA] will unterdessen das Budget der angeschlagenen Musikbranche mit saftigen Geldstrafen für Piraten auffetten. Pro illegal getauschten Song will man bis zu 150.000 USD Schadenersatz fordern.
In Briefen wurden unlängst 300 Firmen in den USA abgemahnt, weil in ihren Firmennetzen angeblich illegal Musik getauscht wird. In dem Brief wird vor ernsten Konsequenzen gewarnt und ein entschiedenes Vorgehen gegen die Tauschaktivitäten gefordert.
Doch die Unternehmen setzen andere Prioritäten. Die Information Technology Association of America argumentiert, dass die Sicherung von Unternehmensnetzwerken gegen Terror und Hacker wesentlich wichtiger sei als die Verfolgung Songs tauschender Mitarbeiter. Hierfür fehle schlichtweg die Zeit.