Microsoft startet Office Live

büro
15.11.2006

Der US-Softwarekonzern Microsoft hat am Mittwoch seine Online-Bürotool-Suite Office Live gestartet.

Zunächst sind die Tools nur in englischer Sprache verfügbar. Die Betas für die japanische, die französische und die deutsche Version sollen am 21. November folgen.

Office Live wurde für kleine und mittlere Unternehmen entworfen, die mit einem Account eine eigene Domain erhalten, sowie Werkzeuge zum Online-Projekt-, -Kunden- und -Dokumentenmanagement. Auch Webmail-, Organizer- und Datenspeicherdienste stellt Office Live bereit, ebenso ein Buchhaltungstool und eine Oberfläche, über die sich Anzeigen in diversen MS-Online-Diensten schalten lassen.

Der neue Microsoft-Dienst kommt in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen daher, die sich in ihren Optionen und Preisen unterscheiden: Office Live Basics, Office Live Essentials, Office Live Premium und Office Live Collaboration. Kostenlos verfügbar ist nur der "Basics"-Dienst, der nicht viel mehr bietet als kostenloses Webhosting. Für Office Live Premium will Microsoft 39,95 im Monat sehen. Europäische Preise für das Produkt sind noch nicht bekannt.

Natürlich läuft Office Live nur mit dem Internet Explorer ab Version 6.0 auf den Plattformen Windows XP, Windows Server 2003 und Vista.

Mailserver-Lock-in

In der FAQ zum neuen MS-Produkt finden sich auch problematische Passagen. So kann ein Unternehmen zwar seine bereits existierende Domain auf Office Live übertragen, ist dann aber dazu gezwungen, ausschließlich die von MS bereitgestellten Tools etwa für den Mailverkehr zu verwenden. Zur Migration alter Webseiten darf nur FrontPage 2003 verwendet werden.

Office Live bietet auch Schnittstellen zu verschiedenen Funktionen von "Offline"-Office und Windows-Mobile-Geräten.

Bleibt die Frage, ob KMU-Kunden tatsächlich wichtige Kernfunktionen und intimste Geschäftsdaten auf einen Microsoft-Server auslagern wollen.

Google zieht nach

Während Microsoft mit Office Live keine Online-Varianten seiner immer noch marktbeherrschenden Bürosoftware bereitstellt, bastelt Konkurrent Google eifrig weiter an seiner echten Web-Office-Alternative.

Am Dienstag gaben die beiden Programmierer der Online-Tabellenkalkulation iRows in ihrem Weblog bekannt, von Google angeheuert worden zu sein. IRows war Google Spreadsheet technisch weit voraus. Die iRows-Funktionen fließen jetzt in die Google-Software ein.